Ubisoft bringt mit ‚Blazing Angels - Squadrons of Word War II‘ einen Titel auf den Markt, mit dem der Xbox 360-Spieler erneut 2. Weltkriegs-Erfahrung sammeln kann. Diesmal gilt es jedoch nicht, sich auf dem Boden als Soldat an der Front zu bewähren, sondern hier sitzt man als Pilot in diversen Flugzeugen und ist aufgefordert, seinen Kampfgeist in der Luft unter Beweis zu stellen. Es gilt Luftschlachten an authentischen Kriegsschauplätzen, wie z. B. London, Paris, Pearl Habour oder Berlin, zu schlagen. Kann Ubisoft mit dem Titel überzeugen?
Schnallt euch an…
Im Hauptmenü angekommen geht’s zunächst mal los mit der Hauptkampagne. Das ist das Hauptspiel, welches in 18 Missionen unterteilt ist. Begonnen wird mit einer Übungsmission, in der die grundlegende Steuerung des Flugzeugs erläutert wird. Ihr beginnt die Mission mit der Aufgabe, den Flieger zu starten. Durch schnelles Drehen des rechten Analogsticks werft ihr den Propeller an und startet dadurch den Motor. Zum Beschleunigen drückt ihr den rechten Analogstick nach vorne – gebremst wird logischerweise, indem ihr den Stick nach hinten drückt. Die Kamera aus Sicht des Spielers befindet sich im Spiel grundsätzlich hinter dem Flugzeug. Eine Cockpit-Ansicht ist nicht möglich.
Der linke Analogstick dient zur Steuerung des Höhen- und Seitenruders. Wenn ihr also genug Geschwindigkeit erreicht habt, zieht ihr den Stick zurück oder drückt ihn nach vorne (in Abhängigkeit von der im Menü gewählten Einstellung der Y-Achse), um das Flugzeug in die Luft zu bekommen. Neben dem Beschleunigen und Abbremsen ist der rechte Analogstick auch für die Steuerung des Querruders verantwotlich, womit ihr die Seitenneigung eures Fluggerätes steuern könnt. Mit diesem wird außerdem durch Druck die Sekundärwaffe gezündet: Das können je nach Flugzeugtyp und Missionsziel Bomben oder Torpedos, Raketen oder aber in einer Aufklärungsmission auch eine Fotokamera sein. Dazu später mehr.
Mit dem rechten Trigger feuert ihr Primärwaffen ab. Die Primärwaffen sind Maschinengewehre, die je nach Flugzeug in ihrer Art und Durchschlagskraft variieren. Mit der LT-Taste schaltet ihr in den Zielangriffsmodus. Dadurch wird das aktuelle Missionsziel markiert und im Spielfeld zentriert. Man kann so das Ziel nicht mehr aus den Augen verlieren – allerdings erfordert der Zielangriffsmodus ein wenig Feingefühl in der Steuerung und ist anfangs gewöhnungsbedürftig. Ihr seht euren Flieger quasi aus einer Drittperspektive, während ihr das Ziel umkreist. Durch diese etwas ungewöhnliche Ansicht kann es desöfteren vorkommen, dass man sich in der Höhe verschätzt dadurch das ein oder andere mal unfreiwillig den Boden berührt.
Habt ihr nun als Ziel beispielsweise ein feindliches Flugzeug markiert, wobei euch dieses außer Schussweite fliegt, könnt ihr durch Drücken der A-Taste die Ziele wechseln und der Reihe nach durchschalten. Werdet ihr aber beschossen und könnt den Feind nicht lokalisieren, hilft euch ein Druck auf die B-Taste und schon wird euch die nächst gelegene Bedrohung angezeigt.
Wie oben bereits kurz angesprochen, dient der rechte Analogstick auch zum Einsatz der Sekundärwaffe. In der Übungsmission wird zum Erlernen des Gebrauchs der Sekundärwaffe ein Bombenabwurf simuliert. Als Ziel ist euch eine Dorfkirche vorgegeben. Ihr werft aber hier keine echten Bomben ab, sondern lediglich Flugblätter. Der Zielbereich der Bomben ist durch einen Kreis markiert, der auf dem Boden in eurer Flugrichtung entlangfährt. Überfliegt ihr nun die Kirche müsst ihr den rechten Analogstick genau dann drücken, wenn der Kreis sich genau über der Kirche befindet – es empfiehlt sich hier grundsätzlich die Ziele „von der langen Seite“ anzufliegen, da ihr so eine größere Angriffsfläche habt und somit das Ziel leichter trefft.
Mit dem linken Bumper kann das Fahrwerk ein- und ausgefahren werden. Das braucht ihr bei Missionen, in denen ihr beispielsweise auf einem Flugzeugträger landen müsst.
Ihr habt das Sagen…
Da ihr in der Luft nicht alleine seid und von einigen Kameraden begleitet werdet, könnt ihr diesen auch Befehle erteilen. Das geschieht, wie auch in vielen anderen Titeln, mit dem Digitalpad. Drückt ihr es nach oben, schaltet ihr zwischen den Befehlen „Offensiv“ (die Kameraden greifen nächstgelegene Ziele an), „Formation“ (die Kameraden fliegen mit euch in Formation) und „Defensiv“ (die Kameraden greifen Gegner an) um. Durch einen Druck nach rechts befehligt ihr einen sog. „Ass-Angriff“. Der beste eurer Mitstreiter attackiert nun das ausgewählte Ziel.
Werdet ihr von einem gegnerischen Flieger verfolgt und beschossen, könnt ihr euch durch einen Druck nach unten helfen lassen: Eure Kameraden versuchen nun, euch den Rücken freizuhalten und den Gegner, der euch angreift, abzulenken bzw. auszuschalten. Habt ihr einige Treffer erhalten, könnt ihr euer Flugzeug im Flug reparieren, indem ihr auf dem Digipad nach links drückt und die nun erscheinende Tastenkombination richtig eingebt. Den Realismus vergessen wir bei diesem Feature aber mal…
Insgesamt kann man sagen, dass die gesamte Steuerung nach einer gewissen Eingewöhnungsphase sehr gut von der Hand geht und fast keine Wünsche offen lässt . Hat man sich vorallem erstmal an den Zielangriffsmodus gewöhnt, möchte man ihn nicht mehr missen.
Auf in den richtigen Kampf!
Die Übungsmission ist Geschichte: Los geht’s! Die ersten beiden „richtigen“ Missionen bringen euch nach Dünkirchen und dort geht es das erste mal ordentlich zur Sache: Neben der Aufgabe, euch von gegnerischen Jägern und Bombern zu entledigen, gilt es eine Brücke zu verteidigen und zwar solange, bis euere Kameraden am Boden die Brücke überquert haben – danach müsst ihr das Bauwerk durch Bomben zerstören, um die Deutschen an einer Überquerung des Flusses zu hindern.
Der Missions- bzw. Spielablauf ist allerdings teilweise etwas unübersichtlich. Da es dem Spiel an einer deutschen Synchronisation der Stimmen fehlt, wird euch die Übersetzung im oberen Bildschirmbereich eingeblendet. Allerdings reden die Piloten aber auch über Dinge, die bei der Mission ohne Belang sind, und da diese auch übersetzt werden, ist das im Kampfgeschehen manchmal zuviel des Guten. Man verpasst eventuell die eine oder andere wichtige Information.
Auch kann es vorkommen, dass auf den ersten Blick nicht klar ist, wie ihr das Missionsziel erreicht. Als Beispiel sei hier die Mission „Wüstenaufklärung“ genannt. In dieser ist euer Hauptziel das Fotografieren von deutschen Stellungen in der Wüste. Nachdem ihr von einem Flugzeugträger gestartet seid, wird euch die Funktion der Kamera erklärt. Diese ist abhängig von der geflogenen Höhe und Geschwindigkeit über dem Zielbereich: Euch werden zwei Anzeigen eingeblendet; die eine zeigt an, ob ihr euch nahe genug am Ziel befindet, die andere zeigt den Auslösebereich. Ihr müsst nun so fliegen, dass ihr in Zielreichweite kommt und das Ziel solange anvisiert, bis der Auslösemodus abgeschlossen ist. Erreicht ihr beides, wird eine erfolgreiche Aufnahme des Ziels gemacht.
Nach der Erklärung und drei Probeaufnahmen startet ihr eure Mission in die Wüste. Die Sicht wird hier durch einen Sandsturm erschwert. Fliegt ihr nun weiter ins Wüsteninnere, schnappt ihr deutschen Funkverkehr auf. Ihr findet die deutschen Stellungen aber nur, wenn ihr euch am Funkverkehr orientiert: Wird dieser schlechter, müsst ihr die Richtung solange ändern, bis er sich wieder bessert. Irgendwann erreicht ihr dann die deutsche Stellung und müsst schließlich ein Foto von ihr machen. Im Grunde ist diese Zielsuche durch die fehlende optische Zielmarkierung recht realistisch, allerdings sollte dies etwas besser erklärt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass ihr anfangs erstmal total planlos in dem Sandsturm umherfliegt und dem Funkverkehr kaum Beachtung schenkt, ist relativ groß.
Der Schwierigkeitsgrad des Spiels an sich ist relativ ausgewogen, vor allem in den Anfangsmissionen solltet ihr keine allzu großen Schwierigkeiten haben, diese zu bestehen. Erst in den späteren Missionen steigt der Schwierigkeitsgrad etwas, aber nicht dramatisch, an.
Am Ende eines Levels wird euch eine Missionsstatistik eingeblendet. Je nachdem wie gut ihr die Aufgabe abgeschlossen habt, erhaltet ihr eine entsprechende Wertung und einen dementsprechenden Rang. Je besser ihr abschneidet, desto mehr Flugzeuge werden euch für die weiteren Einzelspieler-Modi des Spiels freigeschaltet. Die vergebene Wertung ist auch entscheidend für das Erreichen der bei Xbox Live zu erzielenden Erfolge.
Weitere Spielmodi
Neben der Hauptkampagne gibt es noch die Einzelspielermodi. Diese sind unterteilt in ‚Minikampagne‘, ‚Arcade‘ und ‚Duell der Asse‘. Diese Missionen lassen sich allerdings erst nach und nach durch den Abschluss verschiedener Teile der Hauptkampagne freischalten.
Minikampagne:
Für die einzeln anwählbaren Minikampagnen müsst ihr zunächst die Hauptkampagne erfolgreich abschließen.
Arcade:
Wie der Name schon vermuten lässt geht es hierbei ausschließlich ums Ballern und Überleben. Ihr kämpft alleine gegen die Zeit und müsst aufeinanderfolgende Wellen von Feinden besiegen. Wenn ihr einen feindlichen Jäger zerstört, erhaltet ihr mehr Zeit, zerstört ihr einen Bomber, wird euer Flugzeug repariert. Schafft ihr es, den Arcade-Modus abzuschließen, erhaltet ihr eine verbesserte Version des Flugzeugstyps, den ihr gerade fliegt.
Duell der Asse:
Hier fliegt ihr gegen ein feindliches Fliegerass, der den selben Flugzeugtyp wie ihr steuert. Die Maschinen, die geflogen werden, hängen dabei vom Stand der Hauptkampagne ab. Im Laufe des Spiels könnt ihr durch die oben schon beschriebene Wertung weitere Flugzeuge freischalten. Gewinnt ihr ein Duell, erhaltet ihr ein spezielles Ass-Skin für die Maschine, die ihr gerade fliegt.
Multiplayer
Nicht zu vergessen ist bei der Xbox 360-Version natürlich der Mulitiplayer-Modus. Hier bietet Blazing Angels grundsätzlich die üblichen drei Varianten an: XBox-Live, System Link und Splitscreen. Diese sind nochmals in zahlreichen Mulitiplayermissionen unterteilt. Im Xbox-Live-Multiplayer beispielsweise stehen zunächst drei Spielmodus zur Verfügung: Solo, Team oder Staffel. Als Spieltyp stehen wiederum Aufgaben wie ‚Suchen und Vernichten‘, ‚Luftkampf‘, Bombardement’, ‚Basis erobern‘ usw. bereit. Sie sind abhängig vom zuvor gewählten Spielmodus.
Bei der Spielersuche kann man sich aussuchen, ob man ein Ranglistenspiel machen möchte oder nicht. Vom Spieler kann auch eine eigene Session gestartet werden, so dass alle Einstellungen nach Wunsch erfolgen können.
Was gibts auf die Augen und Ohren?
Wer sich die Demoversion von Blazing Angels vom Xbox Live-Marktplatz heruntergeladen hat, und nur die Übungsmission gespielt hat, der wird vielleicht von der grafischen Präsentation enttäuscht gewesen sein. Bis auf die Weitsicht war in diesem Level relativ wenig Beeindruckendes zu finden. Erschwerend kommt hinzu, dass das Spiel in HD-Auflösung vor allem in dieser Mission deutlich ruckelt.
Wer nun aber das Spiel bis zur dritten Mission in der Hauptkampange gespielt hat, der wird spätestens hier eines Besseren belehrt: In der dritten Mission schlagt ihr eine Luftschlacht über London – und was euch da grafisch geboten wird, lässt euch staunen: Phänomenale Weitsicht, detaillierte Häuser, geniale Licht- und Raucheffekte und bei dieser Grafikpracht auch in HD-Auflösung erstaunlicherweise so gut wie keine Framerateneinbrüche. Die Darstellung wird allerdings ein wenig durch den bei der Beschleunigung des Flugzeuges auftretenden Unschärfe-Effekt getrübt. Dieser erzeugt zwar ein höheres Geschwindigkeitsgefühl, er kommt etwas übertrieben daher. Ein bisschen weniger wäre hier mehr gewesen.
Die Sounduntermalung ist relativ gut gelungen. Die Spielmusik ist mit ihren orchestralen Klängen stimmig und zum Thema passend. Die Soundsampels der Explosionen, Schussgeräusche etc. sind auch ordentlich. Etwas zu bemängeln sind die Sprecher der Soldaten – vor allem die der Deutschen. Das Spiel hat eine komplett englische Sprachausgabe; leider sprechen die Deutschen mit einem schon etwas übertriebenen Akzent.
Quelle: www.xboxfront.de
Hab mir das Spiel gerade eben im Saturn gekauft und jetzt mal einen Blick daruf werfen…
Flo