Original von BigHen
@Demokrit:
die Spiele wurden zeitaufwendiger? So schnell wie jetzt habe ich selten Spiele durchgespielt. Der Großteil der Games ist wesentlich zeitunaufwendiger geworden.
Nun, du gehörst auch klar zu den Hardcore-Spielern. Schon dass du hier nur von dir sprichst, macht dein Argument ja unbrauchbar - letztlich rede ich von einem gesamten Markt.
Es ist unumstritten, dass man immer mehr Zeit benötigt, um die immer komplexeren Steuerungen zu beherrschen. Man kann nicht einfach ein Spiel zwei Monate liegen lassen und dann ohne weiteres weiterspielen - bis dahin ist die Steuerung längst vergessen und man darf sich neu „einarbeiten“. Schon das ist ein Zeitaufwand, den ein Tetris oder Super Mario Bros. früher so nicht verlangte.
Eventuell verwechselt du aber auch die Begriffe Zeitaufwand und Umfang (eines Spiels).
Original von BigHen
Ich glaube auch du verkennst wieviel Zeit die Leute wirklich haben.
Dann würde man z.B. nicht wegen 20min mehr Arbeitszeit pro Woche streiken, wenn Zeit wirklich so im Überfluss vorhanden wäre.
Original von BigHen
Die meisten Menschen haben am Wochenende frei, denn Manger und Selbstständige mit einer Firma, zumindest alle gehobenere Jobs sind eh nicht die Zielgruppe der Spielehersteller.
Du bietest mir die abenteuerlichsten Thesen an. Aber Begründungen lese ich nur selten von dir. Wieso sollten Leute mit gehobenen Stellungen nicht zur Zielgruppe gehören?
Original von BigHen
Und selbst die hätten Zeit zum daddeln…
Der Normalbürger hat einen geregelten Arbeitsplan und kann abends zocken und am Wochenende. Weiß also nicht von wem du hier redest.
Möglicherweise hast du recht wenige Pflichten und führst auch sonst eher wenige Aktivitäten durch - dann würde, was du schreibst, zumindest in Bezug auf dich stimmen.
Was dir entgeht, ist, dass die meisten Menschen nach dem Arbeitstag noch immer eine Reihe von Pflichten haben, sodass hier nicht alles zur Freizeit zur Verfügung steht. Hinzu kommt, dass gerade diejenigen, die jetzt nicht spielen, den Spielen nicht von heute auf morgen Priorität Nr. 1 einräumen werden. Soziale Kontakt, sportliche und andere Freizeitaktivitäten, die den bisherigen Freizeitablauf bestimmten, verschwinden nicht einfach so aus dem Leben eines Menschen, nur weil da jetzt ein Videospiel ankommt. Videospiele stehen in harter Konkurrenz zu anderen Aktivitäten und die knappe Zeit wird entsprechend aufgeteilt werden.
Original von BigHen
Solche die nicht ein par Stunden aufbringen können, sollten es sich besser überlegen in ein Hobby zu investieren, was sie gar nicht wirklich ausüben können. 
Oder - da diese einschl. derer, die diese Stunden nicht aufbringen wollen, etwa die gesamte Bevölkerung minus der wenigen, die spielen, ausmachen - die Hersteller, die zunehmend in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten, sollten sich überlegen, warum das so ist. Sowas kann man immer von zwei Seiten betrachten.
Original von BigHen
Wieviele Klagen hört man über zu kurze Games, Klagen darüber das eins zu lange wäre sind eher selten…
Diese Klagen liest du gerade im Internet, wo in Foren größtenteils die absoluten Hardcore-Spieler zu treffen sind. Ferner hängen sie auch damit zusammen, dass der Umfang für zu kurz gehalten wird, während der Preis außerordentlich hoch ist. Das würde dann auf dieses Missverhältnis deuten, welches wir, meine ich, beide erkannt haben, aber es zeigt nicht, dass kürzere Spiele grundsätzlich abgelehnt werden.
Original von BigHen
Dieses Zitat ist ja wohl mit äußerster Vorsicht zu genießen. Es ist eine höchstpersönliche Aussage eines Unternehmens, was zunehmend ins Abseits geraten ist.
Es ist vor allem die eines Präsidenten, der selbst ein Unternehmen von ganz unten ganz herauf geführt hat, der selbst Spiele entwickelt hat und die Probleme kennt, mit denen Entwickler konfrontiert werden. Ob Abseits oder nicht - Nintendo zählt noch immer zu einem der profitabelsten und erfolgreichsten Unternehmen Japans und steht auch international nicht schlecht da. Das kann man von vielen Publishern nicht gerade behaupten.
Original von BigHen
Man versucht mit anderen Konzepent sich eine Nische zu bauen und zu erhalten. Obs aber reicht die gesamte Videospiel Welt zu verändern? Naaa, eher nicht…
Es gibt Unternehmen, die zielen auf den gesamten derzeiten Videospielemarkt. Du siehst das nicht als Nische.
Nintendo zielt auf diesen Markt plus die weitaus größere Menge derer, die eben nicht spielen. Ob dieses Konzept Erfolg haben wird oder nicht, dazu sind zu diesem Zeitpunkt ganz gewiss verschiedene Ansichten legitim. Aber das als Nische zu bezeichnen, ist höchst fragwürdig.
Original von BigHen
Sie wissen sie können auf traditionellem Wege nicht mehr mit Microsoft und Sony mithalten, daher nun dieser „neu“ Weg…
Dann ist aber die Frage, warum man noch immer derzeitige Spieler ansprechen will. Hättest du Recht, dann würden sie diesen Sektor ja fallen lassen. Hättest du Recht, dann würden sie längst Verlust machen. Sicher ist es Teil der (Blue Ocean-)Strategie, neue Märkte zu erschließen, die die Konkurrenz noch nicht angeschlossen hat. Aber das Schlachtfeld zu erweitern heißt nicht, es zu räumen.
Original von BigHen
PS: Und komm mir nicht mit deiner Oberlehrerart, denn ob dus glaubst oder nicht, du musst nicht immer recht haben.
Natürlich nicht - ein sinnvolles Argument von dir genügt ja schon, um mich zu widerlegen. Ein einziges! Es ist wahnsinnig einfach, jemanden Unrecht nachzuweisen, wenn er Unrecht hat. Da müsstest du nur einen einzigen Fehler in meiner Argumentation finden und könntest, mit etwas Geschick, die gesamte für ungültig erklären.
Original von BigHen
Revolutionen passieren nur ganz selten und im Videospielemarkt werden immernoch umglaubliche Summen umgesetzt, also kann von einer Krise, welche oft Revolutionen überhaupt erst möglich macht, nicht die Rede sein…
In Ordnung, ich will auch noch nicht von einer Revolution sprechen. Erfüllt der Wii das, was er verspricht, dann haben wir absolut keine Revolution.
Von einer Krise kann nicht die Rede sein? Wen auch immer der in der Industrie anerkannten Personen man fragt, man widerspricht dir zu tiefst:
Warren Spector, von dem man stets optimistische und „hardcore-freundliceh“ Töne gewohnt war, sieht schwarz: Gaming at the Margins
Greg Costikyan mahnte schon lange vor Nintendo, dass die Industrie so nicht mehr weiter kommt: Death to the Games Industry
Ein unabhängiger Entwickler nach dem anderen verschwindet vom Markt oder wird aufgekauft (und nicht selten später geschlossen).
Electronic Arts, der Marktführer unter Third-Parties, muss fünf Prozent seiner Mitarbeiter entlassen. Diese Tendenz zum Stellenabbau ist derzeit in der gesamten Branche zu sehen. Rationalisiert wird dadurch jedoch nicht.
Die wirtschaftliche Instabilität, welche die ganze Branche durchzieht, greift auch etablierte Publisher an, von denen einige sogar vom Markt verschwanden.
Nach repräsentativen statistischen Erfassungen der IGDA planen 50% aller in der Spieleentwicklung beteiligten Personen die Branche innerhalb von zehn Jahren zu verlassen. Bitte stell dir das mal vor. Wenn die Hälfte aller Leute so unzufrieden ist, dass sie raus will, ist es maßlos untertrieben, nur von einer gewöhnlichen Krise zu reden.