[b]>>Wüstenwälder haben einen großen Hunger auf Kohlendioxid <<
Rehovot - „Kein Wissenschaftler hätte hier je Wald aufgeforstet“, sagt Dan Yakir, „wir glaubten, in der Wüste wächst er niemals.“ Welch Glück, daß beim Jüdischen Nationalkongreß vor 35 Jahren niemand diese Frage stellte, bevor freiwillige Helfer in der Negev-Wüste Setzlinge in den Sand steckten. Denn heute erhält der daraus sprießende Yatir-Wald seine späte wissenschaftliche Reputation: Yakir und sein Team vom Weizmann-Institut in Rehovot bewiesen mit der künstlichen Oase, wo etwa sieben der rund 22 Milliarden Tonnen CO2 Jahr um Jahr verbleiben könnten, die in der globalen Treibhausgasbilanz scheinbar spurlos versickern. „Der Wüstenwald wächst ungewöhnlich rasch“, erklärt der Professor für Umweltwissenschaft und Energie, „er muß also so gut als CO2-Senke sein, wie ein Forst auf fruchtbarem Boden.“
Diese These veröffentlichte Yakir jetzt in der Zeitschrift „Global Change Biology“. Sie faßt Beobachtungen zusammen, die er an der trockensten der über 280 Stationen des weltweiten
Flux-Net-Meßnetzwerkes (Oak Ridge National Laboratory: Big Science. Big Impact. | ORNL) sammelte.
Yakir: „Unser Wald ist nicht nur außerordentlich grün für diesen Standort, er breitet sich auch rasch in die Wüste aus.“ Das ist erstaunlich, denn jeder Baum steckt dabei in einer Zwickmühle: Einerseits braucht die Pflanze CO2 als Rohstoff, den sie mittels Photosynthese in Zucker wandelt, um weiter wachsen zu können. Das Kohlendioxid nimmt sie über Poren in den Blättern auf. Andererseits aber sollten die Poren im heißen Wüstenklima möglichst verschlossen bleiben, weil sonst zuviel Wasser verdunstet und der Baum auszutrocknen droht. „Offensichtlich“, so Yakir, „versetzt das seit dem Beginn der Industriellen Revolution um rund 30 Prozent gestiegene CO2-Niveau der Atmosphäre die Pflanzen in die Lage, auch mit nur wenig geöffneten Poren genug Kohlendioxid einzuatmen.“ So hat der Baum beides: genug CO2, um Zucker zu produzieren, und zugleich noch immer genug Wasser, um in der Wüste zu überleben.
Ihre Erkenntnisse, so hoffen die Forscher, könnten helfen, die Ausbreitung der Wüsten auf der Erde zu stoppen und Landwirtschaft in Regionen zu ermöglichen, die heute als nicht nutzbar gelten. [/b]
Quelle:dieWelt.de
schön zu sehen das sich die Natur anpasst und die Wüste vieleicht aufgehallten wird.