Nun ist das Ganze schon 15 Jahre her. Was hat sich seit dem geändert? Was wurde erreicht? Welchen Stellenwert hat dieses Ereigniss, wohl das letzte große Ereignis des letzten Jahrhundert heute noch?
Ok, da sich wohl niemand mehr daran erinnern kann, entweder weil er zu alt oder zu jung ist, kann dieser Topic gelöscht werden.
Oha, ich hatte diesen Thread vollkommen übersehen!
Kann mich noch recht vage an den Tag erinnern (war damals ja auch erst 6 Jahre alt).
Meine Eltern saßen ziemlich ergriffen vorm Fernseher als in der Tagesschau gesagt wurde „die Mauer ist weg“, und ich hab mich nur gefragt, was denn so besonders an einer Mauer ist.
Soll jetzt nicht witzig klingen oder, das ist ernsthaft das, woran ich mich erinnern kann. Wenn man mein Alter bedenkt kann man die Reaktion wohl auch recht gut verstehen. Denn wer hat sich bitte in dem Alter schon ernsthaft mit der deutschen Geschichte beschäftigt?
edit:
Nunja, zum eigentlichen Topic war das nicht wirklich was, war eher auf
Original von Rene
Ok, da sich wohl niemand mehr daran erinnern kann[…]
bezogen
Ich als Schweizer kann dazu nicht viel sagen.
Ich hab nichmal was von dem Mauerfall mitbekommen. War damals erst 7 Jahre alt. Obwohl ich bis dahin schon 2 Mal bei Bekannten in der DDR gewesen bin. Das Einzige woran ich mich da erinnere sind die Plattenbauten und das alle 100 Meter eine Bushaltestelle gewesen ist.
Was sich geändert hat ? Teilweise frage ich mich wie man in 15 Jahren so wenig ändern kann
Die 2 Klassengesellschaft OSI und WESSI gibt es doch immernoch - da bekommen mitarbeiter in betrieben weniger gehalt und müßen länger arbeiten als ihre west kollegen … [in vielen betrieben] - da frage ich mich was soll den sowas ?
Achja was stand vorhin in der zeitung - in spandau haben irgendwelche dummen leute ne frau verprügelt weil sie aus ost berlin kommt etc. etc.
Manche von dehn Idioten die Heutzutage noch für die mauer sowie benachteiligungen von ost bügern sind sollte man am besten einsperen - dan haben sie ihre mauer wieder
mfg
Ich habe mich 1989 besoffen,als ich die Bilder im Fernsehen sah…
Aus Freude oder aus Frust?
Original von Rene
Aus Freude oder aus Frust?
Dem Smily nach zu Urteilen eher aus Frust.
Ich habe rein gar nichts von der Wiedervereinigung mitbekommen, Jahrgang '87. Irgendwie gings an mir vorbei und natürlich habe ich mich als Kind dafür nicht interessiert. Und meine Familie war davon auch nicht betroffen.
Original von Rene
Aus Freude oder aus Frust?
Wie Undertaker schon richtig vermutet hatte aus Frust.
Alles was man bis dato gelernt hatte,war auf einmal nicht mehr gültig.An jeder Ecke musste man auf einmal aufpassen,daß man nicht einen Trabi auf die Schippe nahm.
Es gab keine Gebrauchtautos mehr(im Westen).
In jeder Stadt hörte man auf einmal so einen komischen Dialekt,bei dem man immer dachte so würde nur Honecker sprechen…
Jeder DDR Bürger bekam 100DM Begrüßungsgeld.
Jeder DDR Bürger konnte sein wertloses Sozialistengeld 1:1 umtauschen.
Es gab kaum noch freie Wohnungen,weil die meisten DDR Bürger meinten nun im Westen arbeiten zu müssen um nach max.zwei Jahren einen Ferrari zu fahren.(Ist kein Witz,hat ein Kollege mir damals wörtlich erzählt.)
Millionen von Rentnern bekamen auf einmal Rente aus einem Topf indem sie nie einbezahlt hatten.(Von den Spät,Um und Aussiedlern will ich an dieser Stelle gar nicht sprechen.)
Man erbte eine völlig runtergekommene Wirtschaft,deren Sanierung mit einem flächendeckenden Bombardement am billigsten zu bewerkstelligen gewesen wäre.
Auf dem Brocken musste man erst mal meterweise Erde abtragen,die die Russen total verseucht zurückgelassen haben.
Milliarden und abermillarden sind nun in die blühenden Landschaften eingeflossen und erst ganz langsam tut sich was(aber nur in einigen wenigen Gegenden).
Die NPD wird von irgendwelchen Arbeitlosen Pennern in den Landtag gewählt ohne zu begreifen,daß die Trennung und dieser wirtschaftliche Kollaps der BRD nach der Wiedervereinung noch ein 60 jähriger Effekt dieses Nazipackes ist.
Inzwischen wollen ja einige aus dem Osten die Mauer zurück.
Ich hätte damals wirklich meinen Urlaub opfern sollen um die Mauer noch etwas höher zu bauen. :ar:
Original von Gonzo
Ich hätte damals wirklich meinen Urlaub opfern sollen um die Mauer noch etwas höher zu bauen. :ar:
respekt du stellst dich erfolgreich als aroganten westbürger da … :ar:
Original von Flek
[quote]Original von Gonzo
Ich hätte damals wirklich meinen Urlaub opfern sollen um die Mauer noch etwas höher zu bauen. :ar:
respekt du stellst dich erfolgreich als aroganten westbürger da … :ar:[/quote]
Klar,wenn man die Dinge beim Namen nennt ,ist man arrogant.
Original von Flek
[quote]Original von Gonzo
Ich hätte damals wirklich meinen Urlaub opfern sollen um die Mauer noch etwas höher zu bauen. :ar:
respekt du stellst dich erfolgreich als aroganten westbürger da … :ar:[/quote]
Sowas hat IMO nichts mit Arroganz zu tun. Es gibt sehr viele Deutsche (ob West oder Ost), die genauso denken. Außerdem ist das seine Meinung, die man Respektieren sollte^^ Ob sie nun einem past oder nicht.
IMO hätte Deutschland nichts davon, wenn die Mauer wieder gebaut werden würde (was sicherlich nie mehr passieren wird). Obwohl es finanziell sicher ein kleiner Aufschwung wäre.
Wer sagt den das ich sie nicht akzeptiere ? @undertaker
@all
Fakt ist doch das weder ost noch west damals an der teilung schuld hatten - es traf alle deutschen.Darum finde ich es unverschähmt sich aufzuregen [@gonzo] das ex. ostler es sich tatsache trauen mit ihren autos in dehn westen zu fahren [nacht der mauer öffnung] - sich neue arbeit zu suchen etc. DU tust so als währe deutschland schon immer geteilt gewesen…
Original von Flek
Wer sagt den das ich sie nicht akzeptiere ? @undertaker
@all
Fakt ist doch das weder ost noch west damals an der teilung schuld hatten - es traf alle deutschen.Darum finde ich es unverschähmt sich aufzuregen [@gonzo] das ex. ostler es sich tatsache trauen mit ihren autos in dehn westen zu fahren [nacht der mauer öffnung] - sich neue arbeit zu suchen etc. DU tust so als währe deutschland schon immer geteilt gewesen…
Deutschland war zuvor schon immer geteilt(für mich).In die Schweiz,oder nach Östereich konnte ich ohne Probleme einreisen.(Personalausweis genügte).
Bei meinen Brüdern und Schwestern wurde ich hingegen noch schikaniert.
Ja was den wirtschafltichen Faktor angeht, sie man auch hier wieder, dass damals von Leuten einfach was beschlossen wurde, die nicht in dieser Welt leben. War zwar politisch gesehen ein gutes und großes Ziel aber was die Politiker daraus gemacht haben ist wirklich lächerlich.
Ich glaube es waren 300 Millionen DM die durch die Wiedervereinigung gewonnen werden sollten, wenn ich mich recht erinnere, allerdings sind da irgendwie daraus 3 Milliarden Minus entschanden. War übrigens die gleiche Politikerin, die damals die EXPO in den Sand gesetzt hat, tja Frauen :dd:
Da ich 1989 geboren bin kann ich bei dem Thema nicht wirklich mitreden. Dennoch halte ich der Regel nichts von Klassengesellschaften. Sicherlich treffen wenn es um „West - Ost“ geht für manche Leute zwei Kulturen aufeinander. Aber das ist kein Grund Deutschland gleich zu teilen. Im Übrigen gibt es sehr viele Leute, die den Abriss der Mauer nicht nachtrauern - und das auch aus ganz anderen Gründen (Erziehungsanstalten in der DDR).
Ich denke in den letzten 15 Jahren wurde das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und Deutschland ist, zum Größten Teil zumindest, eins geworden. Ich kann es nicht nachvollziehen, dass Leute daran zweifeln… naja die Betonung liegt hierbei wahrscheinlich auf „ich kann es nicht“
Aus der Sicht der meisten hier,die die Teilung Deutschlands nie bewusst erlebt haben,zeigt sich die Sache natürlich aus einer ganz anderen Perspektive.
Für die anderen Menschen(die Älteren)hat die Wiedervereinigung,außer Geschichtspathos,nur Abwärtstendenzen gebracht.
Es ist auch gut so,daß eine neue Generation heranwächst,die ohne das Wissen einer anderen Epoche(dadurch auch vorurteilsfreier)an die Sache rangeht.
Die Politiker damals,nur um Geschichte zu schreiben,haben die Lage völlig unterschätzt und unseren wirtschaftlichen,wie gesellschaftlichen Abstieg eingeläutet.
Der Abstieg lenkt natürlich viele gesellschaftliche Strömungen in Richtungen die kein Mensch vor 15 Jahren für möglich gehalten hätte.
Deutschland befindet sich momentan am Scheideweg(mal wieder).
Deutschland ist gesellschaftlich am Boden.Es ist In total verblödet zu sein,unfähig drei deutsche Flüsse aufzuzählen und der Sinn im Leben bezieht sich auf Status und Castingshows.
Ein Mensch wie ich,der im Mittelalter seines Lebens steht,hat Angst um die Existenz(wird mein Arbeitsplatz morgen noch sicher sein),hat Angst vorm alt werden,weil er nicht mehr weis ob seine Rente ausreicht,oder ob er gleich nach beendigung seines Arbeitslebens notgeschlachtet wird.
Ich hatte in eurem Alter sehr viele Visionen,Vorstellungen und edle Grundsätze.Wenn man irgendwann dann was zu verlieren hat,werden die Bandagen enger und man fängt an um sich zu treten.
Wenn einem dann noch bewusst wird,daß wir seit 15 Jahren einen großen Teil unseres Bruttosozialproduktes dahingegen aufwenden,um die Wunden einer falsch interpretierten Weltanschauung zu heilen,wird einem schlecht.
Natürlich wird man irgendwann sagen(wenn das Ganze überstanden ist),wir haben es mal wieder geschafft.Nur wird allzuleicht über die vielen „Opfer“,die so eine Übernahme eines Bankrottstaates mitsichbringt hinweggesehen.
Ich gehöre keineswegs zu den Jammerlappen die alles in Deutschland schlecht reden und nur rumheulen.
Nur halte ich es mit den Worten die meine Mutter mir beigebracht hat:„Was wahr ist,darf man sagen!“
Na so alt bist du ja nu auch wieder nicht, mein werter Herr. :bg:
Stimmt schon, dass wir am Scheideweg stehen aber klar ist auch, dass keiner der beiden Wege wieder zurück führt. Die „gute alte Zeit“ wo die Leute auf der Straße noch freundlich, die Arbeitsplätze sicher und das Geld was wert war sind vorbei. Den sogenannten „Solidaritätszuschlag“ können die Politker ruhig wieder abschaffen. Das Geld fließt eh nicht in den Osten sondern verschwindet in einem Loch ohne Boden.
Ich denke Deutschland hat die fetten Jahre hinter sich. Man kann zwar jetzt so viel vorankommen wie es möglich scheint, aber letztendlich können wir froh sein, wenn sich das Niveau in den kommenden 10 Jahren auf dem Heutigen einpendeln wird.
In Gedanken bin ich auch schon längst ausgewandert. Nicht wegen Kanzlerin Merkel, sondern weil es mir hier einfach nicht mehr gefällt. Ich denke ich werde mich irgendwann, im Laufe der nächsten Jahre, nach Schweden oder Finnland absetzen.