Dezember 2005 Die Venus im größten Glanz

Der astronomische Sommer beginnt am 21. des Monats um 7.46 Uhr, denn dann erreicht die Sonne den nördlichsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Von da an werden die Tage wieder kürzer. Für Orte nördlich der geografischen Breite von Stuttgart wird es in diesem Monat jetzt nicht mehr „richtig“ dunkel. Es ist die Zeit der „hellen“ Nächte.

Der abendliche Dämmerungshimmel im Westen beschert dem Beobachter in diesem Monat einen Leckerbissen: Drei Planeten - die hellweiße Venus, der gelbliche Ringplanet Saturn und der flinke Merkur - geben sich ein Stelldichein und kommen sich dabei scheinbar sehr nahe.

Diese Konstellation findet zwischen dem 23. und 28. des Monats statt. Alle drei Planeten sind dann gemeinsam im Gesichtsfeld eines Fernglases sichtbar. Die dichteste Konstellation bieten dabei am 27. des Monats Venus und Merkur. Sie ziehen im Abstand eines Fünftel des Vollmonddurchmessers aneinander vorbei und sollten damit auch gemeinsam im Gesichtsfeld eines Fernrohres erscheinen.

Währen die hellweiße Venus dort ein noch fast rundes und doppelt so großes Scheibchen aufzeigt, ist das schwächere und kleinere Merkurscheibchen nur halb beleuchtet.

Beim Anblick dieser Dreierkonstellation kann man eine Ahnung von der Tiefe des Weltalls, wenigstens im planetaren Maßstab, bekommen. Während das Licht des Merkur nur knapp 9 Minuten zu uns unterwegs ist, benötigt das Licht der Venus schon 13 Minuten und das des Saturn sogar über 83 Minuten.

Am Abendhimmel zeigt sich der weiße und auffällige Jupiter halbhoch im Südwesten. Im Teleskop präsentiert er sich als wolkenbandreiches, ovales Scheibchen inmitten seiner vier großen Monde. Er geht gegen 2.00 Uhr am Westpunkt unter.

Kurz nachdem Jupiter die Himmelsbühne verlassen hat, betritt der rötliche Mars am Osthorizont den Nachthimmel. Er hat deutlich an Helligkeit zugelegt und ist das auffälligste Gestirn der zweiten Nachthälfte. Im Teleskop ist auf dem langsam größer werdenden Scheibchen noch wenig zu sehen, aber es zeigt eine deutliche „Phase“, das heißt, es ist nicht voll beleuchtet.

Der nächtliche Sternhimmel zeigt jetzt eine deutliche Zweiteilung. In der westlichen Hemisphäre stehen die „Frühlingssternbilder“ Löwe, Jungfrau und Bärenhüter, deren helle Hauptsterne das große Frühjahrsdreieck formen. Fast über dem Kopf des Beobachters befindet sich die Konstellation „Großer Wagen“.

Die östliche Himmelsphäre wird dominiert von den Sternbildern Leier, Schwan und Adler. Ihre hellen Hauptsterne formen ebenfalls ein Sterndreieck, welches „Sommerdreieck“ genannt wird.

Na da brauche ich mir wohl keine Hoffnungen zu machen. Hier in Hamburg ist der Sommer genauso wolkenfrei wie der Sommer in England. :-(>

Wir können uns hier auch nicht beklagen. Wetter schwankt wie nix anderes (schlägt sich extremst auf meine Laune aus) und hinzu kommt, dass ich jetzt verstehe, wieso ich so früh wach werde… Weils einfach heller ist und dadurch in meinem Zimmer auch.

Will Winter wieder haben :frowning:

Sei mal froh, dass du nicht am Polarkreis wohnst. Da ist durchgehend 6 Monate Dunkelheit und 6 Monate Tag.

Das würde ich nicht aushalten .. wobei ich denke das es nur ne Sache der Gewöhnung ist :wink:

Ich bin ziemlich froh das der Winter vorbei ist und das es länger hell ist. Wenn ich morgens aufstehe um zur Schule zugehen, brauche ich meistens keinen Wecker mehr, da ich einfach die Jalousinen offen lasse und so von der Sonne geweckt werde. Wenn ich dann nur mit einem T-Shirt zum Bus gehe ist das ein angenehmeres Gefühl als im Winter bei der lausigen Kälte mit einem dicken Pullover und einer Daunenjacke.

Ich hab jetzt keine Ahnung, wohin ich die News legen soll, nen eigener Thread ist wohl zu viel. Ich hab vorhin Radio gehört und da zur Zeit ja das Einsteinjahr ist, sind wissenschaftliche Themen gerade ziemlich im Visier. Heute kam ein Vorbericht über Herrn Lesch (alpha centauri). Er hat den Kommunikatorpreis 2005 gewonnen (oder so ähnlich …) Jedenfalls war da die Rede von einer Diskussionsrunde mit ihm, das soll am Sonntag um 9:25 laufen. Ist halt nen Berliner Radio Sender, gehört zum RBB. Man kann Ihn aber auch im Internet per Livestream empfangen:

http://www.inforadio.de/disclaimer.do
(Livestream rechts in der Leiste)

Hier die Sendung im Detail:
http://www.inforadio.de/radiotoread.do?pid=591&subpage=null&command=detailview&dataid=53042

Also, wer Sonntag morgen nichts zu tun hat…

Clive

Original von babyfaceclive
Ich hab jetzt keine Ahnung, wohin ich die News legen soll, nen eigener Thread ist wohl zu viel. Ich hab vorhin Radio gehört und da zur Zeit ja das Einsteinjahr ist, sind wissenschaftliche Themen gerade ziemlich im Visier. Heute kam ein Vorbericht über Herrn Lesch (alpha centauri). Er hat den Kommunikatorpreis 2005 gewonnen (oder so ähnlich …) Jedenfalls war da die Rede von einer Diskussionsrunde mit ihm, das soll am Sonntag um 9:25 laufen. Ist halt nen Berliner Radio Sender, gehört zum RBB. Man kann Ihn aber auch im Internet per Livestream empfangen:

http://www.inforadio.de/disclaimer.do
(Livestream rechts in der Leiste)

Hier die Sendung im Detail:
http://www.inforadio.de/radiotoread.do?pid=591&subpage=null&command=detailview&dataid=53042

Also, wer Sonntag morgen nichts zu tun hat…

Clive

Ich bin einfach tolz auf Prof.Lesch(obwohl es mich ja nix angeht).Er schafft es ohne special Effekte sowiel Wissenschaft an den/die Mann,Frau zubringen,daß es einfach genial ist. :slight_smile:

Tja, morgen ist es dann wohl soweit: Ab morgen werden die Tage wieder kürzer und wir stürzen zurück in den Winter!!! ?(

Zum Glück, mein Körper kommt damit voll nicht klar. Bin um 10 immernoch top Fit und morgens um 6 kann ich wegen der Helligkeit nicht weiter schlafen. (Oder es liegt an der Wärme, die zur Zeit herrscht).

Ich denke, dass 23 Grad genug sind. Alles was da rüber geht ist schon wieder Umweltverschmutzung durch träge Menschen.

Die Nächte verlängern sich in diesem Monat zunehmend. Dies liegt an der rascheren Bewegung der Sonne am Himmel in Richtung der südlichen Breiten. So erscheint dem Beobachter der Sternenhimmel schon wieder um ca. 22.00 Uhr. In der Abenddämmerung sind zwei Planeten zu finden, die sich durch weißes Licht auszeichnen: Venus und Jupiter.

Venus ist Abendstern und knapp über dem Westpunkt zu finden. Sie bewegt sich im Grenzbereich der Sternbilder Löwe und Jungfrauund nähert sich langsam dem Jupiter an. Zum Monatsende wird sie ihn knapp südlich passieren und für eine schöne Konstellation sorgen. Im Teleskop zeigt sie sich als zu dreiviertel beleuchtete weiße Kugel. Ihre dichte Atmosphäre lässt uns keinen Blick auf die Oberfläche werfen. Jupiter zeigt uns im Teleskop zwar auch nur die Oberseite seiner Atmosphäre, aber das doppelt so große Scheibchen und der Detailreichtum seiner Wolkenbänder machen den Anblick zum Genuss. Zusätzlich erhöht den Beobachtungsreiz der stetig wechselnde Anblick seiner vier großen Monde.

In den Nachtstunden zwischen Mitternacht und 2.30 Uhr können die Spezialisten auf Jagd nach fernen Planeten gehen: Am 8. des Monats kommt der Neptun zwischen den Sternen Theta und Iota im Sternbild Steinbock in den Gegenschein zur Sonne. Man benötigt, neben einer guten Sternkarte, auch einen guten Feldstecher bzw. ein Teleskop, um sein kleines Scheibchen unter den Sternen auszumachen. Etwas heller und damit einfacher zu finden ist dagegen der Planet Uranus.

Er bewegt sich nahe des Sternes Lambda im Wassermann und wird am Monatsende in den Gegenschein zur Sonne kommen. Auch hier wird eine gute Sternkarte benötigt und zum Aufsuchen hilft ein Feldstecher. Dem Teleskopbesitzer bietet er ein geheimnisvoll grünlich schimmerndes Scheibchen. Ab Mitternacht lässt sich dann auch der hellorange Mars über dem Ostpunkt blicken. Die Erde bewegt sich rasch auf den Planeten zu und dies verrät sich durch seine ansteigende Helligkeit. Er ist das auffälligste Gestirn der zweiten Nachthälfte. Im Teleskop zeigt das Scheibchen die weißleuchtende südliche Polarkappe und Dunkelgebiete.

In den Nächten vom 10. bis 15. August kann der Beobachter nach dem bekanntesten Sternschnuppenschauer - den Perseiden - Ausschau halten. In dieser Zeit passiert die Erde die ehemalige Bahn des Kometen 109P /„Swift - Tuttle“, dessen Staubteilchen des ehemaligen Kometenschweifes das himmlische Feuerwerk verursachen. Die Teilchen bringen die Luft bei der Abbremsung zum Leuchten. Was der Beobachter sieht ist also nicht das Teilchen, sondern die leuchtende Spur.

Der Nachthimmel wird jetzt beherrscht vom sogenannten „Sommerdreieck“. Die Hauptsterne der Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler formen dieses große Sternendreieck. Es wird durchzogen vom schwach schimmernde Band der sommerlichen Milchstraße. In ihr kann der Beobachter mit einem kleinen Teleskop oder auch Fernglas jede Menge Sternhaufen und Gasnebel beobachten.

Also hab ich mir gestern die Venus angeschaut. War mir schon fast sicher das sie es gewesen ist. Genau vor meinem Balkon der nach Westen rausgeht.

Ach übrigens:

GONZO IST WIEDER DA!!!

Die Sonne wechselt am 23. des Monats um 0.23 Uhr von der nördlichen auf die südliche Himmelssphäre. Es beginnt dann der astronomische Herbst, die Tage und Nächte sind fast gleich lang. Durch den Effekt der Lichtbrechung in der Atmosphäre ist die exakte Tag- und Nachtgleiche aber erst am 25. des Monats. An diesem Tag befindet sich die Sonne genau 12 Stunden über dem Horizont. Der meteorologische Herbst hat übrigens, wie jedes Jahr, mit dem 1. September begonnen. Die Abende verkürzen sich im September merklich, so dass der Sternenhimmel bereits um ca. 21.00 Uhr erscheint.

Der Dämmerungshimmel zeigt tief über dem südwestlichen Horizont die beiden weißen Planeten Venus und Jupiter. Die viel hellere Venus passiert in den ersten Tagen des Monats den schwächeren Jupiter südlich. Diese Konstellation kann die Tiefe des Raumes veranschaulichen. Während das Licht der Venus nur ca. 8,5 Minuten bis zur Erde unterwegs ist, benötigt es vom Jupiter immerhin 53 Minuten.

Im Teleskop zeigt sich das Venusscheibchen nicht mehr vollständig rund und Jupiter zeigt sich als bändergeschmücktes ovales Scheibchen mit seinen vier großen Monden. Weitere Details werden sich auf seinem Scheibchen kaum ausmachen lassen, da die turbulenten horizontnahen Luftschichten die Auflösung herabsetzen.

Nach dem frühen Untergang von Venus und Jupiter präsentiert sich der Nachthimmel vor Mitternacht frei von auffälligen Planeten. Einzig der schwache und ferne Planet Uranus ist südwestlich des Sternes Lambda im Sternbild des Wassermanns zu finden. Er kann mit einem Fernglas oder Teleskop nach Anbruch der Nacht aufgesucht werden. Eine sehr gute Sternkarte ist dafür allerdings notwendig.

Ab ca. 22.00 Uhr erscheint der orange leuchtende Mars über dem nordöstlichen Horizont und wird zum auffälligsten Gestirn der zweiten Nachthälfte. Er bewegt sich im Grenzbereich der Sternbilder Widder und Stier. Gegen Ende des Monats erreicht seine Helligkeit die des Jupiters. Im Teleskop wächst sein Scheibchen weiter an und erste Einzelheiten auf seiner Oberfläche werden der Beobachtung zugänglich.

Eine mäßige Morgensichtbarkeit zeigt der flinke Merkur zum Monatsanfang. Um den Monatsersten herum lässt er sich zwischen 5.15 Uhr und 6.15 Uhr knapp über dem Osthorizont auffinden.

Am Nachthimmel vollzieht sich der Wechsel zu den Herbststernbildern scheinbar nur langsam. Den Effekt des täglichen Vorrückens der Sterne gleicht die rasche Verfrühung der Dämmerung fast aus. Deshalb stehen die Sommersternbilder bei Einbruch der Dunkelheit immer noch hoch im Süden. Ihnen folgen im Laufe der Nacht die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus, deren Hauptsterne eine auffällige Sternenkette bilden.

Achja, der Herbst. Jedes Jahr aufs neue fasziniert er mich. Der Wechsel der Jahreszeiten ist schon sehr beeindruckend, wenn man bedenkt das es ihn schon seit hundert Jahren gibt, wenn nicht sogar mehr. Aber davon weiß keiner zu berichten, weil niemand mehr lebt, der sich erinnern könnte :dd:

Am 3. des Monats ereignet sich ein selteneres Himmelsschauspiel über Deutschland: eine partielle Sonnenfinsternis. In der Zentralzone, die quer durch Spanien und Afrika verläuft, ist dabei eine ringförmige Sonnenfinsternis zu beobachten. Am Ende des Vormonats durchlief der Mond seinen erdfernsten Bahnpunkt und ist deshalb scheinbar kleiner als die Sonnenscheibe. Dadurch gelingt es ihm nicht, die Sonne komplett zu verfinstern.

In Deutschland werden wir diese Finsternis nur partiell erleben. Dabei reicht die Bedeckung von 58% im Breisgau bis nur noch 35% auf Rügen. Die Neumondscheibe wird anfangen, sich von rechts oben vor die Sonne zu schieben. Dies geschieht zwischen 9.53 Uhr (Breisgau) und 10.05 Uhr (Rügen). Zur Finsternismitte zwischen 11.06 Uhr (Aachen) und 11.15 Uhr (Frankfurt/Oder) wird dann die rechte Sonnenhälfte bedeckt sein. Das Sonnenlicht wird merklich an Wärme verlieren, die Tageshelligkeit wird sich aber nur unmerklich ändern. Zwischen 12.22 Uhr (Insel Borkum) und 12.33 Uhr (München) wird der Mond dann die Sonne an ihrem südlichen Rand wieder freigeben.

Da die Sonne selber in diesem Monat schnell südlicheren Breiten entgegenstrebt, sind die Nächte wieder länger als die Tage. So erscheint uns der Sternhimmel schon um ca. 20 Uhr. Am Abendhimmel zeigt sich knapp über dem Südwesthorizont die hellweiße Venus. Obwohl ihr Winkelabstand zur Sonne sehr beachtlich ist, sind die Sichtbarkeitsbedingungen alles andere als gut. Das liegt daran, dass sie die südlichen Teile des Tierkreises durchläuft und damit im Süden nur bescheidene Höhen erreicht.

Sie kann leicht mit irdischen Lichtquellen verwechselt werden und geht knapp eineinhalb Stunden nach der Sonne unter. Im Teleskop nähert sich die Venus langsam ihrer Halbphase. Sie erscheint uns daher wie eine verkleinerte Ausgabe des zunehmenden Mondes im 1. Viertel, nur ohne Oberflächeneinzelheiten, da wir ja auf eine dichte Atmosphärenoberseite schauen.

Für Spezialisten unter den Beobachtern empfiehlt sich der ferne Planet Uranus, der seine Bahn südöstlich des Sternes Lambda im Sternbild Wassermann zieht. Zum Auffinden ist aber ein Fernglas vonnöten. Das Teleskop zeigt ein geheimnisvoll grünlich schimmerndes Scheibchen.

Der absolut auffälligste Planet in diesem Monat ist aber der hellorange Mars. Er erscheint auf der Himmelsbühne kurz nach 20 Uhr über dem nordöstlichen Horizont. Seinen geringsten Abstand zur Erde erreicht er am 30. des Monats. Uns trennen dann nur noch knapp 4 Lichtminuten von ihm. Seine eigentliche Oppositionsstellung zur Sonne erreicht er aber erst zu Beginn des Folgemonats. Das liegt an seiner deutlich elliptischen Bahn um die Sonne. Im Teleskop zeigt sein Scheibchen viele Details der Oberfläche: die südliche Polarkappe und viele dunkle Gebiete. Da seine Rotationszeit nur etwas mehr als die der Erde beträgt, verändert sich der Anblick von Abend zu Abend nicht dramatisch. Nach Mitternacht steigt der Ringplanet Saturn über dem östlichen Horizont empor. Er steht im Sternbild Krebs und zeigt sich im Teleskop mit einem schön geöffneten Ring. Durch die früher einsetzende Dunkelheit stehen zu Beginn der Nacht die Sommersternbilder Leier, Schwan und Adler noch hoch im Süden. Sie werden dann von den Herbststernbildern Pegasus, Andromeda und Perseus abgelöst. Mit Mars folgen schließlich die beeindruckenden Wintersternbilder, unter ihnen der aufällige Himmelsjäger Orion.

Dort wo ich lebe kann man das sowieso nicht ansehen, oder konnte es nicht sehen, da zu viele Wolken im Umlauf sind.

Mit der Zeitumstellung zum Ende des Vormonats hat wieder die dunkle Jahreszeit begonnen und der Sternhimmel erscheint dem Beobachter deshalb bereits um ca. 18 Uhr. Nach Sonnenuntergang zeigt sich als erster Planet die weiße Venus knapp über dem südwestlichen Horizont. Obwohl sie zu Anfang des Monats ihren größten seitlichen Abstand zur Sonne durchläuft, bleibt sie doch unscheinbar und kann schnell mit irdischen Lichtquellen verwechselt werden.

Dies liegt an ihrer sehr südlichen Stellung im Tierkreis. Sie steht jetzt dort am Himmel, wo sich die Sonne um die Wintersonnenwende befindet und erreicht deshalb nur bescheidene Höhen über dem Horizont. Am 18. des Monats passiert sie knapp südlich den helleren Stern Nunki (Sigma) im Sternbild Schütze: eine gut im Fernglas verfolgbare und schöne Konstellation.

Der Star am Planetenhimmel ist in diesen Monaten der rötliche Mars. Er erreichte am Ende des Vormonats seinen geringsten Abstand zur Erde und gelangt am 7. des Monats in den Gegenschein zur Sonne. Dass diese beiden Ereignisse zeitlich so weit differieren liegt an der außergewöhnlich elliptischen Bahn des Mars. Er zieht seine Bahn im Sternbild Widder und steht kurz vor dem „Goldenen Tor der Ekliptik“, welches durch die beiden offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden am Himmel gebildet wird und das Sonne, Mond und Planeten regelmäsßig passieren.

Im Teleskop zeigt Mars ein schönes Scheibchen, auch wenn er nicht mehr ganz so groß erscheint wie bei der spektakulären Opposition vor zwei Jahren. Trotzdem sind viele dunkle Gebiete auf seiner Oberfläche auszumachen und auch seine weiße südliche Polarkappe. Durch die mit der Erde vergleichbaren Rotationszeit verändert sich der Anblick der Marsscheibe von Abend zu Abend nur unmerklich. Man muss schon länger hinschauen, um auch einen Blick auf andere seiner Regionen erhalten zu können.

Als weiterer hellerer Planet erscheint der Ringplanet Saturn ab 23 Uhr über dem nordöstlichen Horizont. Er steht im Sternbild Krebs unweit des schönen offenen Sternhauferns der Krippe (oder Messier Nr. 44). Saturn besitzt ein gelbliches Licht und schon im kleinen Teleskop kann man bei ausreichender Vergrößerung seinen prächtigen Ring bewundern. Bei ruhiger Luft zeigt sich dieser zweigeteilt. Zwischen dem inneren und äußeren Ring befindet sich die nach ihrem Entdecker benannte Cassini-Teilung. Die gleichnamige Raumsonde, die seit 2004 den Saturn und seine Ringe erforscht, hat viele solcher Teilungen gefunden. Sie entstehen durch umlaufende Monde, die mit ihrer Schwerkraft bestimmte Bereiche der Ringe regelrecht „freikehren“.

Während zum Dämmerungsende noch die Sommersternbilder ihre Abschiedsvorstellung am westlichen Himmel geben, so dominieren jetzt im Süden die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus. Ihre Hauptsterne bilden eine lange Kette aus helleren Sternen, die sich halbkreisförmig südlich des auffälligen Sternbildes Cassiopeia befindet. Ab Mitternacht nehmen die prächtigen Wintersternbilder mit ihren vielen hellen Sternen die gesamte östliche Himmelshälfte ein. Dabei funkelt tief im Südosten der hellste Stern des Himmels: der Sirius im Sternbild Großer Hund. In diesem Jahr werden diese Sternbilder von Mars und Saturn regelrecht „eingerahmt“

Die Sonne passiert am 21. des Monats um 19.35 Uhr den tiefsten Punkt ihrer scheinbaren Himmelsbahn. Es ist Wintersonnenwende und astronomisch beginnt der Winter. Die langen Nächte bescheren uns den Sternhimmel deshalb bereits ab ca. 18 Uhr.

Auffälligster Planet des Abendhimmels ist die weißleuchtende Venus. Sie steht am 9. des Monats in ihrem größten Glanz, das heißt, sie erreicht ihre größte scheinbare Helligkeit und ist deshalb schon in der fortgeschrittenen Dämmerung über dem südwestlichen Horizont auszumachen. Im Teleskop zeigt sie sich als rasch vergrößerndes Scheibchen, dessen beleuchteter Teil immer schmaler und sichelförmiger wird.

Zu Beginn der Nacht steht der rötliche Mars bereits halbhoch im Osten. Er steht im Sternbild Widder und entfernt sich wieder von der Erde. Seine Helligkeit geht langsam zurück und im Teleskop wird sein Scheibchen kleiner. Trotzdem lassen sich noch zahlreiche Details auf seiner Oberfläche beobachten. Erreicht der Mars im Laufe der Nacht die Südstellung, so erscheint der Ringplanet Saturn als gelblich leuchtender Punkt über dem nordöstlichen Horizont. Er steht im Sternbild des Krebs und zeigt im Fernrohr seinen wunderschönen Ring. Ebenfalls seine größten Monde sind in seiner Nähe auszumachen.

Am Morgenhimmel komplettieren Jupiter und Merkur in diesem Monat das Quintett der sogenannten „klassischen“ Planeten. Der weißleuchtende Jupiter erscheint ab 5.00 Uhr über dem südöstlichen Horizont. Er steht im Sternbild Waage und bewegt sich auf dessen Hauptstern Zubenelgenubi zu. Sein ovales Scheibchen zeigt dunkle und helle Wolkenbänder und schon im Feldstecher sind seine vier großen Monde zu erkennen. Um den 12. des Monats herum lässt sich dann auch der flinke Merkur blicken. Er zeigt eine gute Morgensichtbarkeit. Man findet ihn am besten in der Zeit zwischen 6.30 Uhr und 7.30 Uhr, wenn er knapp über der südöstlichen Horizontlinie steht.

Den frühen Abendhimmel beherrschen jetzt noch hoch im Süden die Herbststernbilder Pegasus, Andromeda und Perseus, deren Hauptsterne eine lange Sternenkette formen. Diese umrahmt das fast über dem Beobachter stehende Sternbild der Cassiopeia. Im Laufe der Nacht werden die Herbststernbilder dann von den Wintersternbildern mit dem prächtigen Sternbild Orion abgelöst. Deren hellste Sterne formen ein riesiges Sechseck, welches in diesem Jahr zusätzlich von Mars und Saturn eingerahmt wird.