Keine Gnade?

Jetzt mal eine Frage der Moral…

Stellt man sich vor, dass man im jungen Alter von 25 Jahren eine Bluttat begeht und
jemanden ermordet, kann man dann irgendwann wieder die Freiheit des öffentlichen
Lebens genießen?

Nehmen wir mal Mark David Chapman als Beispiel. Er ermordete durch seinen psychischen Wahn
1980 John Lennon. Er bekam lebenslange Haft, was mindestens 20 Jahre bedeutet.
Heute sitzt er immer noch im Knast, obwohl er schon fünfmal um Begnadigung
gebeten hat. Jede einzelne wurde durch Protest (Yoko Onos) abgewiesen.

Nehmen wir mal an Chapman wäre psychisch stabil (gewesen), ist es dann fair den
Mörder eines Prominenten länger sitzen zu lassen als einen Mörder eines „normalen“
Bürgers? Sollten nicht alle Täter von Bluttaten gleich behandelt werden? Ist es dabei
wichtig, ob die Tat geplant oder aus Affekt ausgeübt wurde? Oder folgt man dem
Motto ’Zahn um Zahn’ und lässt alle Mörder hinrichten? Wie ist Eure Meinung zu dem
Thema Begnadigung von Mördern und dem „Promi-Bonus“-Prinzip?

mfg
Taker

PS: Ich eröffne den Thread erst mal hier im Stammtisch aus zwei Gründen: Erstens
wurde sich ja beklagt, dass hier zu wenig gepostet wird und zweitens um das Thema
mit möglichst hohem Niveau diskutieren zu können (also ohne Spam, etc.).

Ich finde es dumm, wenn Menschen, die Promis töten, härter bestraft werden als Leute, die unbekannte Menschen töten. Ich finde es nicht gerecht, dass Menschen, die im alkoholisierten Zustand oder im Rausch unter Drogen jemanden töten, viel weniger hart bestraft werden als Menschen, die diese Taten ohne einen Einfluss von Drogen/Alkohol ausgeübt haben.

Aber ansonsten muss jeder Totschlag, Mord und andere solche Delikte als eigenständig betrachtet werden. Es ist egal, ob man plötzlich ausrastet, oder den Mord lange geplant hatte. Es gibt Leute, die planen ihren Mord lange, da es das Opfer aber verdient hatte, sollte man den Mörder weniger hart bestrafen als jemanden, der plötzlich ohne Grund ausrastet und jemanden ohne Motiv tötet.

Todesstrafe? Bei manchen Menschen wäre sie gut, aber lebenslänglich ist auch ganz toll (kommt wieder auf die Bedingungen drauf an). Leider sind heute in vielen Gefängnissen (hier in Europa) die Zustände sehr gut und nett, so dass lebenslänglich für einige Menschen einfach nicht eine genug harte Strafe darstellt.

Original von Indrid Cold
Aber ansonsten muss jeder Totschlag, Mord und andere solche Delikte als eigenständig betrachtet werden.

Finde ich ganz und gar nicht. Grade die Intention hinter einem Mord offenbar doch das (vermeintlich gefährliche) Wesen dahinter und lässt erkennen wie groß die Gefahr für die Öffentlichkeit ist.
Lebenslänglich ist auch unter „netten“ Bedingungen eine sehr harte Strafe. Stell dir vor du bist in einem Raum, in dem es alles gibt was du begehrst, „für immer“ gefangen. Schöne Vorstellung? Ich finde sie grausig.

Original von Seph

[quote]Original von Indrid Cold
Aber ansonsten muss jeder Totschlag, Mord und andere solche Delikte als eigenständig betrachtet werden.

Finde ich ganz und gar nicht. Grade die Intention hinter einem Mord offenbar doch das (vermeintlich gefährliche) Wesen dahinter und lässt erkennen wie groß die Gefahr für die Öffentlichkeit ist.
Lebenslänglich ist auch unter „netten“ Bedingungen eine sehr harte Strafe. Stell dir vor du bist in einem Raum, in dem es alles gibt was du begehrst, „für immer“ gefangen. Schöne Vorstellung? Ich finde sie grausig.[/quote]
Na ja, wenn eine Frau von ihrem Mann jahrelang geschlagen und wie Dreck behandelt wird, wenn er sie betrügt und sie zu perversen Sex-Spielen zwingt und sie sich nicht traut weg zu laufen, dann aber mal Gift in sein Essen oder in sein Trinken tut (also ein geplanter Mord), um ihn nach zehn, 15 oder 20 Jahren solcher schlimmen Tage zu töten, dann würde ich ihr nicht lebenslänglich geben.

Jemand, der aber nur aus Spass, in einer Gruppe (Gruppenzwang) jemanden tötet, nur weil einem langweilig ist, hat eine sehr viel höhere Strafe verdient, auch wenn das Opfer willkürlich ausgesucht wurde, und aus Versehen gestorben ist (man wollte das Opfer nur krankenhausreif schlagen und dabei sei es aber zu schwer verletzt worden).

Dass meinte ich, als ich sagte, man müsse jeden Mord, Totschlag usw. eigenständig betrachten. Man kann nicht sagen, man gibt allen Mördern lebenslänglich. Das wäre falsch.

Klar ist lebenslänglich hier in der Schweiz oder in Deutschland (also 25 Jahre) schlimm. Aber warum das Wort lebenslänglich nicht wörtlich nehmen? Das wäre noch schlimmer. Man hat ja trotzdem Internet, TV, gutes Essen, kann einem Job nachgehen (Gefängniswäscherei) usw.

Man sollte lebenslänglich in etwa so aussehen lassen: Den Verurteilten wirklich bis ans Ende des Lebens einsperren, in einer Zelle die 2x2x2 Meter gross ist. Kein Teppich, sondern harter Boden, dort drauf nur eine Matratze und eine dünne Decke (welche alle drei Monate gewaschen wird). Es sollte ein kleines Fenster an der Decke des Raumes geben, durch den etwas Licht in den Kerker fällt. Zum Essen sollte es früh am Morgen, am Mittag und am Abend eine bis zwei Scheiben Brot sowie ein bis zwei Plastikbecher Wasser aus dem Wasserhahn geben. Dinge wie TV, Internet, Zeitschriften, Bücher, Game Boys und so weiter dürften nicht in die Zelle rein genommen werden, vielleicht aber eine Bibel, einen Koran oder welcher Religion man auch immer angehört, zum immer wieder lesen.

Einmal in der Woche sollte man für zwei Stunden raus dürfen, zum Duschen und für die Körperpflege (Kleider waschen, Fingernägel schneiden, rasieren usw.), mal zum etwas anderem Essen und um kurz Radio zu hören, TV zu schauen oder in Zeitungen zu lesen. Oder um Besuch zu empfangen oder Angehörige anzurufen.

Wer sich nicht an die Regeln hält, wird bestraft in dem sein Ausgang aus dem Kerker einmal die Woche auch einmal monatlich reduziert wird.

Dass wäre eine schön brutale lebenslängliche Strafe für Abschaum (wie z. B. die beiden Heckenschützen, die in Washington über zehn Menschen willkürlich in den Kopf geschossen haben, wie der Typ, der in der Amish-Schule die fünf Mädchen exekutierte, Leute wie Saddam Hussein usw.).

Natürlich muss jede Tat für sich alleine betrachtet werden.
Wenn jemand im Affekt handelt ist es eben nicht das Gleiche,wie wenn Vorsatz dahinter steht.
Darum gibt es auch den Totschlag(bis 15 Jahre Höchstmass) und eben Mord (lebenslänglich).
Auch ist es gefährlich immer die Schuld des mutmasslichen Täters anzunehemen und dann zu sagen jetzt muss er weg( !)

Hier mal eine Statistik über die "abschreckende"Wirkung der Todesstrafe

http://www.todesstrafe-usa.de/usa_statistiken.htm

(Im Übrigen eine Seite die es sich lohnt näher zu betrachten :wink: )

Gewalt erzeugt immer Gegengewalt.
Das beginnt schon im kleinen auf dem Schulhof.

Die Frage der Resozialisierung wird immer eine Gewissensfrage sein.
-Wann hat er wirklich Schuld?
-Kann er was für seinen Trieb(Sexualtäter),oder ist er einfach Opfer seiner Genetik?
-Kann man einen Menschen der einen Filmriss(durch Drogen oder Alkohol)hatte ganz verantwortlich machen,obwohl er zu dem Zeitpunkt noch nichtmal wusste wie er hies.
-Ist Alkohol nicht eine Krankheit und werden nach dem Entzug nicht oftmals völlig andere Menschen aus den Süchtigen?

Fragen über Fragen.
Natürlich wird derjenige der eine einfache Antwort sucht sagen:Nungut,die Natur ist auch nicht zimperlich wenn es darum geht,Lebewesen zu eleminieren,wenn sie nicht in das Ökosystem passen.
Auch will ich nicht die Täter verharmlosen und die Opfer vergessen.
Das Gebiet ist so riesengroß,daß es schwierig ist eine Richtung zu finden die für jeden passt. Hilft es aber in die Steinzeit zurückzufallen?

Es wäre viel wichtiger Prävention zu betreiben.
Vorher handeln,nicht erst wenn ein Mensch tot ist ,oder schwerverletzt.

Darum habe ich z.auch eine Iniative in meinem Landkreis mitunterstützt die völlig sinnfreie Spiele,die ein gewalttätiges Handeln als interessant darstellen.
Allen vorran solche Pannespiele wie GTA

Der Erfolg dieser Serie zeigt aber wie der Mensch doch anscheinend gestrickt ist…
Da kann man viel verordnen und mit Gesetzen regeln wollen.Wenn aber der Mensch es cool findet nicht für das Gute zu kämpfen und sich im Gegenteil bei einem Gangsterboss durch Straftaten einen Namen zu machen,hat die Menschheit noch einen langen Weg vor sich. :ar: