Kommt es auf die Länge an?

Hallo Leute,

Ganz kurz vorweg, wer Press Select nicht kennt: Das ist ein Talk-Format von Game Two in dem man sich bemüht, seriös und mit cleveren Fragen über kontroverse Themen der Videospiellandschaft zu diskutieren. Mit dabei sind auch oft Gäste aus der Branche. Falls wer an der Folge interessiert ist, hier die Folge, das Wichtigste erwähne ich aber unten nochmal:

Ich fand das Thema eigentlich sehr interessant. Es geht um die Spielzeit vo Leider war es jedoch so, dass die Teilnehmer sich alle relativ einig waren, sodass die Diskussion um das Thema etwas kurz kam. Dennoch - oder gerade deshalb - würde ich das hier gerne noch einmal aufrollen und habe mal ein paar Fragen aus dem Video herausgepickt, an denen man sich ein wenig entlanghangeln kann:

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[li]Was ist für euch die ideale Länge eines Videospiels?[/li][li]Wann ist ein Spiel zu kurz und wann zu lang?[/li][li]Ist die Länge eines Spiels ein Qualitätsmerkmal? Ist zum Beispiel ein 90-Stunden Persona 5 automatisch wertiger, als ein sechs Stunden Metroid Dread?[/li][/ul]

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[li]Ist die Spielzeit ein entscheidender Faktor, wenn es um den Kauf von Videospielen geht? Sucht ihr also beispielsweise gezielt nach besonders kurzen oder langen Spielen? Oder rechnet ihr den Preis auf die Spielzeit um?[/li][li]Und je nach Antwort: Warum ist das bei Spielen möglicherweise anders als bei Filmen oder Büchern? Bei Filmen ist es beispielsweise eher ungewöhnlich, dass jemand sagt, dass er ungern Filme unter drei Stunden sieht oder dass ein eineinhalb Stunden Film zu kurz ist.[/li][/ul]

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[li]Was ist für euch die ideale Länge eines Videospiels?[/li]> [/ul]

Das kommt ganz auf das Spiel an. Ich bin tendentiell eher der Freund von „kurz und knackig“, als in die Länge gezogen. Wenn das Spiel noch etwas zu erzählen hat und spielerischen Wert, darf es gerne aber auch ewig lang gehen bzw. solange, wie es will - es soll halt nicht in stumpfes, repetitives Gameplay ausarten oder ewig lange Hänger in der Geschichte haben.

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[li]Wann ist ein Spiel zu kurz und wann zu lang?[/li]> [/ul]

Zu lange habe ich ja im Grunde schon oben ausgeführt, zu kurz, wenn man merkt, dass zum Beispiel die Story nicht vernünftig ausgearbeitet wurde oder gerusht ist oder wenn das Spiel an sich eigentlich noch etwas hergegeben hätte, es aber einfach an Content mangelt.

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[li]Ist die Länge eines Spiels ein Qualitätsmerkmal? Ist zum Beispiel ein 90-Stunden Persona 5 automatisch wertiger, als ein sechs Stunden Metroid Dread?[/li]> [/ul]

Für mich nicht unbedingt. Ich ziehe jederzeit ein zehnstündiges Heavy Rain einem 100+ Stunden Borderlands vor.

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[li]Ist die Spielzeit ein entscheidender Faktor, wenn es um den Kauf von Videospielen geht? Sucht ihr also beispielsweise gezielt nach besonders kurzen oder langen Spielen? Oder rechnet ihr den Preis auf die Spielzeit um?[/li]> [/ul]

Nope, gar nicht. Ich habe ja, wie vermutlich die meisten hier, einen ewiglangen Backlog, so dass ich ohnehin immer was zu zocken habe und mein Budget für neue Games jetzt auch nicht wirklich beschränkt ist. Ich weiß es auch sehr zu schätzen, wenn ein Spiel „meine Zeit nicht verschwendet“ (wobei der ein oder andere sicher der Meinung ist, dass Videospiele generell Zeitverschwendung sind), bzw. mich nicht versucht, künstlich möglichst lange zu binden. Da zahle ich dann auch lieber 60-70€ für ein zehnstündiges Spiel, was mich von Anfang bis Ende fesselt und mich zufrieden zurücklässt, als irgendeinem langgestreckten Schmonses, dem schon vor dutzenden Stunden die Luft ausgegangen ist. Wenn ich aber ein Jugendlicher wäre, der alle paar Monate nur X Euro für Videospiele zur Verfügung hat, würde ich mir wahrscheinlich schon Gedanken machen, wie viel Spielzeit ich aus einem Spiel bekomme, und dann wahrscheinlich eher zu Multiplayer-Spielen oder einem Epos wie P5R tendieren würde.

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[li]Und je nach Antwort: Warum ist das bei Spielen möglicherweise anders als bei Filmen oder Büchern? Bei Filmen ist es beispielsweise eher ungewöhnlich, dass jemand sagt, dass er ungern Filme unter drei Stunden sieht oder dass ein eineinhalb Stunden Film zu kurz ist.[/li]> [/ul]

Ich denke, da wird, sollten sich GamePass und Co. flächendeckend durchsetzen, vermutlich auch etwas ein Umdenken einsetzen. Dann hat manch einer vermutlich nicht mehr das schlechte Gefühl, aus seinem 50€ Spiel „nur“ 8 Stunden herausbekommen zu haben, sondern hat ohnehin einen Fixbetrag - ob er jetzt Limbo oder Final Fantasy XIV spielt.

Die Zeit spielt schon eine Rolle, ist aber an sich erstmal neutral. Vor 2 Wochen kam die Frage auf, was ich noch vor Pokémon zocke und da habe ich schon nach der Spielzeit geschaut, damit ich dann keinen 80-Stunden-Schinken „abarbeiten“ muss. Denn das soll es ja nicht sein. Kurze Spiele sind mal ganz angenehm, hinterlassen aber eben keinen so tiefen Eindruck wie beispielsweise lange RPGs. Bei Vollpreis sollten es aber schon so um die 10 Stunden sein, sonst ist das echt zu viel Geld. Entweder kauf ichs dann im Angebot oder lasse es mir schenken. Indies und kürzere Spiele sind ansonsten ja eh günstiger.

Es geht ja vor allem darum, wie lange das Konzept funktioniert, ehe es schal wirkt. Nehmen wir als Beispiel mal Asssassins Creed Origins. Das Spiel funktioniert und macht Spaß, aber es führt zu selten neue Mechaniken ein und ist viel zu oft viel zu gleich, um die hohe Spiellänge zu begeistern.
Auf der anderen Seite nenne ich mal Super Mario Odyssey. Nicht nur ist jede Welt komplett visuell unterschiedlich, sondern sie führen auch fast immer neue Gegner zum kapern oder neue Mechaniken (wie niedrige Schwerkraft auf dem Mond) ein, wodurch das Spiel bis zum Ende frisch gehalten wird.
Solange ein Spiel abwechslungsreich ist, indem es neue Waffen, neue Mechaniken o.ä. einführt, darf es gern sehr lang gehen. Andernfalls muss das, was im Spiel vorliegt gut genug ausgearbeitet sein, um das Spiel die gesamte Länge zu tragen. Das kann eine spannende Story oder gute Quests sein. Wenn das lang genug bei Stange hält und das Gameplay sich nicht zu schnell abnutzt, ist eine lange Spielzeit gerechtfertigt.
Gern können Spiele auch kurz sein, dabei sollte aber in keinem Fall 2h unterschritten werden und Spiele, die ungefähr so lang dauern (wie z.B. manche Walking Simulators) sollten auch in der Lage sein, in diesem Zeitraum entsprechend gut zu unterhalten und sollten auch keine 60€ kosten.

Aber geht das überhaupt? Selbst ein Spiel wie Persona 5 Royal, das für mich persönlich zu den besten Videospielen überhaupt zählt, hat seine Längen und seine Schwächen. Ist also schon zu lang? Wäre es ein besseres Spiel, wenn es kürzer wäre? Ist das nicht auch irgendwie ein Qualitätsmerkmal wenn ich dir sage, dass P5 ein fucking 90 Stunden Rollenspiel Epos ist?

Oder die Legend of Heroes Reihe, die zwar viel zu erzählen hat, aber zwischendurch auch viel schwafelt. Vieles von der Schwafelei bringt einem zwar das Big Picture näher, aber man kann wirklich nicht sagen, dass dort jedes Wort auf der Goldwaage abgewogen wurde.

Mit Assassins Creed Valhalla hatte ich auch viele, viele Stunden meinen Spaß (ich glaube der Tacho ist derzeit bei 70 Stunden?), aber irgendwann fing es an mich zu ermüden und meine Motivation es abzuschließen ist derzeit nicht sonderlich hoch. Irgendwann wollte ich einfach nur noch fertig werden, obwohl meine Zeit damit per Sé nicht so schlecht war.

Ich hatte neulich so eine kleine „Erleuchtung“: Ich habe Persona 5 Royal direkt zu Release gekauft. Das Spiel blieb dann aber ewig liegen, weil ich einfach Respekt vor der immensen Länge hatte. Ich habe dann lieber viele andere, kleinere Spiele aus dem Backlog gespielt, einfach weil man dann mehr „abarbeiten“ kann. Meine Zeit ist super knapp geworden, seitdem das zweite Kind da ist, sodass ein Spiel wie P5R direkt bedeuten würde, dass ich für Monate nichts anderes auf der PS5 würde spielen können. Schlussendlich ist mir dann aber aufgefallen, dass ich gar nicht so sehr meinen Backlog abarbeiten möchte, sondern mich vielleicht doch auf das eine Spiel konzentrieren sollte, dass ich total geil finde - und wenn dabei was liegen bleibt, dann ist das eben so.

Ich weiß nicht… ich rechne irgendwie dennoch Spielzeit in Euro um, auch wenn mein Budget mittlerweile natürlich größer ist, als zu Teenager-Zeiten. Ich weiß noch, dass ich damals gesagt habe, dass Skyrim für 65€ schon arschteuer ist, aber es das Geld eben auch wert ist, weil ich Ewigkeiten daran spielen würde. Ähnlich ging es mir bei Final Fantasy XV, Witcher 3 oder P5R, welches ich sogar zwei Mal gekauft hab: Einmal in der Collectors Edition und einmal zusätzlich digital, weil ich jetzt die rein digitale PS5 habe. Zumal bei den genannten Spielen durchaus Umfang und Qualität Hand in Hand gehen, daher hinkt das Beispiel vielleicht ein wenig.

Auch Metroid Dread hat mir relativ viel Spaß gemacht - das ist jetzt kein herausragendes Spiel, aber durchaus gut - und dennoch rollten nach etwas über sechs Stunden die Credits. Für das Spiel an sich, war die Länge okay. Mehr Spielzeit hätte es wirklich nicht gebraucht und hätte sich auch nicht gut angefühlt, aber wenn jemand auf mich zukäme, mit 50€ in der Hand, dann könnte ich schon verstehen, wenn er sagt, dass ihm sechs Stunden zu wenig für das Geld sind.

Aber das bringt mich halt zurück auf die Frage zu Filmen oder Büchern: Warum wird da nicht gegen gerechnet? Ich muss gestehen, dass ich darauf keine Antwort habe. Natürlich gibts Geschmäcker und so manch einer hat keine Lust auf einen riesigen Schinken wie der Herr der Ringe, aber die Debatte ist dann doch gänzlich unabhängig vom Preis?

An Büchern hat man doch vergleichsweise immer viel zu lesen, sodass Preis-Leistung stimmt. Da zahlt man je nach Länge und Ausgabe 10-20, seltener mal zwischen 20 und 30€ bei gebundenen Büchern und hat dann - je nach Lesestil, aber ich gehe mal von abends und WE aus - wochenlang daran zu lesen.
Mangas sind schon teuer und eher ein Luxusgut, aber das ist eine andere Geschichte.

EDIT: Und was am wichtigsten ist: Es kommt hier nicht auf die Länge, sondern auf die Dicke an.

Aber dennoch interessant, oder? Schließlich geht bei einem Manga die Anzahl Bänder (und damit die Länge) immer mit dem Preis einher. Ein Band kostet irgendwo zwischen 6 und 8€. Ein großes Videospiel kostet aber immer ungefähr den selben Vollpreis von 50-80€ (je nach Plattform) und kann sechs, aber auch sechzig Stunden lang sein.

Du Schlawiner.

Früher waren das vor allem Materialkosten bei Videospielen. Aber ja, das Argument zieht nicht mehr. Abseits von Nintendo werden die Preise auch variabler.

EDIT: Wer hat denn den Thread so genannt?

Da kommt der YouTuber in Tiago raus, da liegt der Clickbait quasi im Blut !( :wink:

Pure Verzweiflung.

Aber um nochmal auf eine Frage vom Anfang zurückzukommen:

Ist die Spielzeit ein entscheidender Faktor, wenn es um den Kauf von Videospielen geht? Sucht ihr also beispielsweise gezielt nach besonders kurzen oder langen Spielen?

Ich fluche tatsächlich häufiger, dass ich ausgerechnet JRPGs so gern mag und diese immer so gigantische Zeitfresser sind. Ich bin mir aber auch nicht sicher, ob ich es anders würde haben wollen.

Das ist natürlich nicht als „absolut“ zu verstehen, im Sinne von, sobald es minimal zu Längen oder Durchhängern kommt, das man es abstempeln kann. Das Gesamtpaket muss halt stimmig sein. P5 war auch das Beispiel, was mir ganze Zeit durch den Kopf gegeistert ist. Mein „Problem“ mit P5 (wenn ich das über eines meiner Lieblingsspiele überhaupt so sagen kann) ist sicher nicht zuletzt jenes, dass das Pacing des Spiels (gerade in Vanille-P5) stellenweise echt zu Wünschen übrig lässt. Also ja, unter diesen Umständen wäre P5 in meinen Augen besser gewesen, wenn man es entweder a) an den Stellen etwas weniger langatmig gestaltet hätte oder b) eben um die ein oder andere Stunde gekürzt hätte. Aber auch da, es kommt immer darauf an, was man mit der Zeit macht - P5R ist ja noch länger, dass dritte Semester aber eine sehr gute Ergänzung. Und es spricht auch für Persona, dass man trotzdem am Ball bleibt und wissen will, wie es weitergeht - ich hab das Spiel in meinem Urlaub von Anfang bis Ende durchgerockt und war weggeblasen. Aber das soll keine P5-Debatte werden. Ich dachte auch mehr an Spiele, die z. B. 30 Stunden gehen, wovon 10 Stunden wirklich etwas passiert und der Rest mit Mumpitz, schlechten Nebenquests etc. gefüllt ist, nur, um das Spiel zu strecken.

Mit Assassins Creed Valhalla hatte ich auch viele, viele Stunden meinen Spaß (ich glaube der Tacho ist derzeit bei 70 Stunden?), aber irgendwann fing es an mich zu ermüden und meine Motivation es abzuschließen ist derzeit nicht sonderlich hoch. Irgendwann wollte ich einfach nur noch fertig werden, obwohl meine Zeit damit per Sé nicht so schlecht war.

So etwas mein ich.

Ich hatte neulich so eine kleine „Erleuchtung“: Ich habe Persona 5 Royal direkt zu Release gekauft. Das Spiel blieb dann aber ewig liegen, weil ich einfach Respekt vor der immensen Länge hatte. Ich habe dann lieber viele andere, kleinere Spiele aus dem Backlog gespielt, einfach weil man dann mehr „abarbeiten“ kann. Meine Zeit ist super knapp geworden, seitdem das zweite Kind da ist, sodass ein Spiel wie P5R direkt bedeuten würde, dass ich für Monate nichts anderes auf der PS5 würde spielen können. Schlussendlich ist mir dann aber aufgefallen, dass ich gar nicht so sehr meinen Backlog abarbeiten möchte, sondern mich vielleicht doch auf das eine Spiel konzentrieren sollte, dass ich total geil finde - und wenn dabei was liegen bleibt, dann ist das eben so.

Dem zweiten Part schließ ich mich an, ich hatte aber auch nie das Bedürfnis einen Backlog abarbeiten zu müssen/wollen. Dann lieber so etwas wie P5, was mich weghaut und über das ich Wochen und Monate später noch nachdenke, mich mit meiner Frau darüber unterhalte etc., als 5-6 solide Spiele, die aber nicht weiter relevant in unserem Mikrokosmos bleiben.

Aber das bringt mich halt zurück auf die Frage zu Filmen oder Büchern: Warum wird da nicht gegen gerechnet? Ich muss gestehen, dass ich darauf keine Antwort habe. Natürlich gibts Geschmäcker und so manch einer hat keine Lust auf einen riesigen Schinken wie der Herr der Ringe, aber die Debatte ist dann doch gänzlich unabhängig vom Preis?

Ich denke, da gibt es keine pauschale Antwort. Kann mir vorstellen, also gegengerechnet im engeren Sinne wahrscheinlich heutzutage nicht mehr so dramatisch, weil sich viele ja keine Filme mehr kaufen. Du hast dein Netflix-, Amazon-Prime-, oder -was-auch-immer-Abo und das läuft halt zu seinem Fixpreis weiter. Da ist es dann, aus monetarischer Perspektive, irrelevant, wie lange (oder kurz) der Film/die Serie ist. Und das Kinoticket ist natürlich teuer, aber meist dann doch mit einem „sozialen Event“ verbunden, insofern man mit Freunden/Familie ins Kino geht - deshalb vielleicht eine andere Wertigkeit hat. Oder weil man den Film wirklich asap im Kino sehen will.

Glaubst du, dass langfristig Zeit der einzige „Bezahlfaktor“ für Medien sein wird? Wäre ich nur ein Gelegenheitsspieler könnte ich mir zum Beispiel recht gut vorstellen, mir einfach nur den Game Pass und ne Xbox zu kaufen und damit bis ans Ende aller Tage glücklich zu sein.

Gute Frage, kann man wohl seriös kaum beantworten bzw. nur etwas orakeln. Kommt wahrscheinlich nicht zuletzt darauf an, wie langfristig. Spotify und Co. haben sich ja fest etabliert, trotzdem kann man noch CDs, Vinyls etc. kaufen. Auch Filme gibt es weiterhin auf 4K-Blu-Rays etc. Also scheint es ja doch noch einige Zeit einen gewissen Markt mit Sammlern, Leute, die es physisch haben wollen etc. zu geben. Ich frag mich ja generell, wie „lukrativ“ am Ende des Tages Gamepass, PS-Now und ähnliches für die Publisher sind. Man merkt das bei vielen Xbox-Spielen, dass sie sich teilweise physisch echt schlecht verkaufen, weil z.B. Microsoft ihre Spiele (fast?) alle Day-One im Gamepass haben (und natürlich auch deswegen, weil immer mehr Spieler in Richtung Digital tendieren). Mich würde wundern, wenn da aktuell nicht ein dickes fettes Minus vorherrscht, nicht zuletzt deswegen, weil viele Mitglieder wohl die typischen „3 Monate für 1€“-Angebotler sind. Microsoft kann sich das wohl leisten, weil Microsoft den Gamepass einfach als Zukunftsmodell pushen wollen. Aber z.B. ein GTA VI wird einige Jahre nicht auf den Diensten vertreten sein, einfach, weil es sich wie bekloppt auch so zum Vollpreis verkaufen wird. Bei Musik ist das etwas anders, da kommt es schon vor, dass auch große Künstler ihr neues Album von Anfang an auf Spotify bringen. Sony wiederum pusht ihren PS-Now-Service nicht so aggressiv, wie z.B. Microsoft den Gamepass, was sicher nicht zuletzt an der größeren Installbase ihrer Konsolen liegt und viele Sony-Blockbuster sich ja immer noch Spitze verkaufen. Spannendes Thema, in welche Richtung es gehen wird - aber tatsächlich ein anderes, als es hierum geht :D.

Ja stimmt, wir driften etwas ab, aber ja nicht grundlos: Wenn ich für 12 (?) Euro den Gamepass bekomme, warum sollte ich dann für ein sechs Stunden Metroid Dread noch 50€ zahlen? Verstärkt ja im Zweifel nur die Kaufhemmnis, wenn man davon ausgeht, dass der Preis für den Kauf tatsächlich eine Rolle spielt.

Ich weiß nicht, ich halte (noch) nichts von Gamepass & co. Das mag bei kleineren Spielen oder den Nintendo-Klassikern ganz gut klappen, aber bei längeren Spielen ist es dann wieder ein Stressfaktor. Wenn man monatelang nur ein einziges Spiel spielt, kauft man das lieber. Das Argument zieht im Prinzip auch bei Gelegenheitsspielern, die dann mit ihrem (achtung, Klischee!) FIFA für ne Weile glücklich sind.
Und welche Motivation gibt es noch, ein gutes Spiel zu entwickeln, wenn das dann alle kostenlos mit ihrem Pass spielen können. Klar zahlt die Plattform an den Entwickler, aber es fühlt sich trotzdem ein wenig an wie Massenware.
Um zum Thema zurückzukommen: Eigentlich sollten also Umfang und Qualität (d.h. Entwicklungskosten) über den Preis bestimmen.

Aber scheint ja zu funktionieren. Siehe Spotify, Apple Music, Netflix, Disney+ und und und.

Ist aber auch schwer zu beziffern. Ein Metroid wird sicherlich auch sehr viel an Marketingkosten verschlungen haben. Die haben erstmal nicht viel mit den Entwicklungskosten zu tun… das Spiel würde im Endeffekt trotzdem teurer und damit auch der Preis werden.

Ist bei Videospielen eben was anderes. Die will ich besitzen und auch in ein paar Jahren noch haben.

Mir geht es bei Spielen mehr um „Quality-Time“ als um die Quantitität an Spielzeit. Es geht mir sogar ziemlich auf den Senkel, wenn Spiele anfangen Zeit zu schinden und ständig Wiederholungsaktionen beim Spieler auslösen. Natürlich sollte ein Spiel mehr bieten als eine Stunde Spielzeit beim ersten Versuch, aber das dürfte eher ein seltenes Problem sein.

Zum Thema Preis:
Also ich habe „damals“ in der guten alten Zeit noch Leuten im Urlaub dabei zugesehen, wie sie dran waren die Arcadeversion von StreetFighter II durchzuzocken. Die haben sicher einen dreistelligen Betrag da reingeschmissen, aber sie hatten auch richtig Spaß. Das ist - meiner Meinung nach - auch die Hauptsache. Ich rechne lieber nicht nach, was ich an Geld in Final Fight versenkt habe. :smiley:
Im Endeffekt ist das wertvollste bei Computer/Videospielen die eigene Zeit und die ist sehr kostbar. Ob ich da jetzt 10EU oder 30EU für ein Spiel ausgebe, das ist eher ein untergeordneter Faktor. Die verspielte Zeit - anstatt sie z.B. für einen Nebenjob einzusetzen - ist ohnehin immer wertvoller und das ist schon als Kind so.

Und welche Motivation gibt es noch, ein gutes Spiel zu entwickeln, wenn das dann alle kostenlos mit ihrem Pass spielen können.

Der Gamepass ist ja nicht kostenlos und auch der Publisher bietet das Spiel Microsoft nicht kostenlos an. Bei Spotify kriegen „die Künstler“ basierend auf dem Hörverhalten der Abonennten einen Betrag ausgezahlt - wer oft und gerne gehört wird, kriegt mehr, als jemand, dessen Album offenbar floppt. Das wird, denke ich, bei Spielen nicht anders sein. Wer ein Spiel auf den Markt haut, was die Leute oft und gerne zocken, wird mehr aus dem Topf erhalten, als irgendein dahingerotztes Spiel, das keine Sau interessiert. Dementsprechend ist der Wettbewerb, ein „gutes“ Spiel zu entwickeln, immer noch gegeben (wenn auch anders).

Mir gehts teilweise auch so, nur dass ich die Spiele nicht physisch im Regal haben will, sondern einfach nur spielbereit. Deswegen ist meine eigene digitale Bibliothek auf dem PC, der PlayStation und der Switch immer noch meine erste Anlaufstelle, die jeden Subscription-Service qualitativ und quantitativ in die Tasche steckt. Aber in einer fernen Zukunft, in der viele gute und aktuelle Spiele Teil des Angebots sind, würde ich da auch zuschlagen. Wenn ich z.B. ein Microsoft-Spiel zum Release haben wollen würde, würde ich es ehrlich gesagt auch nicht mehr kaufen, sondern über den Gamepass spielen.

ich finde Preis schon einen wichtigen Faktor
ein frisch gebasteltes über Jahre hinweg mit großem Team samt zeitgemäßer Grafiken , professionellem Voice Over (statt Textboxen und Gegrunze) , Art Designer usw sollte viel mehr „Wert“ haben als ein Remastered (fertiges Spiel nur aufpoliert) oder das jährliche Sportspiel Update in der man gewisse Spielmodi sogar kürzt … (Referenztitel natürlich Witcher 3 vs Skyward Sword HD , Alan Wake Remastered (kostet nur 29€ …) und Fifa XY)

insgesamt ist aber die Frage der Spielzeit sehr abhängig von Genre , Mindset (darin fließen natürlich eigene Vorlieben) , Zeit und viel mehr Faktoren

bei vielen Games würde ein „kurz und knackig“ aber niemals funktionieren :

  • bei RDR 2 würde man niemals den Wandel der Zeit , die gut vorgegaukelte Spielwelt und Charaktere , epische Momente (Lagefeuer Erzählungen über vergangene Missionen . BioWare hat dieses Stilmittel in Mass Effect und Dragon Age gern benutzt) verarbeiten können wenns nach 10 Std vorbei wäre

  • Persona 5 ist da ein ähnliches Beispiel . allein durch die ganzen Activities , den fast schon Visual Novel Aspekt der Gespräche , Personas züchten usw Spielmechaniken würde sich ein „kurz und knackig“ irgendwie selbst ein Bein stellen . natürlich schleichen sich hier gewisse Längen ein (oder mein Hauptkritikpunkt : Morgana sagt wieder "nein das kannst du heute nicht machen ! !( " gefühlt (!) 10 Std Tutorial xD

Längen sind natürlich Spielspaß Killer
allerdings ist das natürlich auch sehr individuell . ein Viet meckert über zu lange Games aber geht 100 Std angeln :ugly:
ein Mario Odyssey wurde auch mit vielen unnötigen Sammelzeugs vollgespickt/gestreckt . ich erinnere mich an epische Fundorte wie : In einem Fels im Wald , Auf einem Felsvorsprung , Auf der schiefen Säule oder Auf der einsamen Säule :puh: an Kreativität kaum zu toppen ^^"