Da ich ab heute abend erst mal kein Netz mehr habe, poste ich den korrigierten Text mal hier, ich hoffe, das geht in Ordnung.
20 Jahre Super Mario – Alles Gute zum Geburtstag
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Videospiel-Branche von ihrem Nischen-Dasein befreit und sich zu einer Art Weltreligion gemausert. Die Kosten der Entwicklung für ein einziges Spiel sind in den letzten 20 Jahren von ein paar hundert Dollar auf eine schwindelerregende Summe von über einer Million Dollar geklettert. Sicherlich reden die meisten Leute noch von der Filmindustrie, wenn es um das teuerste Business geht, welches man sich vorstellen kann, allerdings stimmt dieses Bild schon lange nicht mehr. Die Games-Industrie ist heute sogar ein Multimilliarden-Geschäft. Nicht zuletzt am Kaufrausch von Electronic Arts zu erkennen, positionieren sich die großen Publisher auf dem Markt für die neue Konsolen-Generation, um am besten abzuschneiden.
Doch unser Augenmerk konzentriert sich am heutigen Tag nicht auf das ganze Geld, welches man im Spielebereich verdienen kann. Auch nicht unbedingt auf die kommende Konsolen-Generation, sondern vielmehr auf eine einzige Person. Nun, Person ist vielleicht etwas zu hoch gegriffen. Wir reden heute über einen ganz besonderen Charakter.
Ein weiteres Merkmal der letzten Jahrzehnte in der Konsolenwelt war das Auftauchen und Verschwinden von unzähligen Hauptprotagonisten und den dazugehörigen Spielen. Natürlich fällt jedem von uns mindestens ein Dutzend von bekannten Videospiel-Charakteren ein und das auf Anhieb. Doch ein Charakter ist konsolenübergreifend bekannt. Mit einem bestimmten Charakter kann jeder, der einmal einen Controller in den Händen hielt, etwas anfangen. Die Rede ist, wie sollte es auch anders sein, von Mario. Mario? Super Mario, wenn man bitten darf!
Dieser Super Mario erblickte vor genau 20 Jahren das Licht der Konsolenwelt. Vor genau 20 Jahren? „Halt!“ werden da sicherlich einige unter euch sagen. „2005 minus 20 macht genau 1985.“ Das Jahr, in dem Mario seinen ersten Auftritt auf dem Famicon (in Europa und den USA als NES bekannt) hatte. Aber gab es da nicht eine Vorgeschichte, irgend etwas mit einem Affen, welcher später ebenfalls in den Charakter-Olymp aufsteigen sollte? Irgendwie schon. Anfang der 80er Jahre entwickelte Nintendo ein Arkade-Spiel namens Donkey Kong. Mal davon abgesehen, dass Nintendo lange Jahre im juristischen Clinch mit den Haltern der King Kong-Rechte lag, unschwer zu erkennen worum es da ging, war dies tatsächlich der erste Auftritt unseres Klempners. Allerdings war er damals noch kein Klempner, sondern so etwas ähnliches wie ein Zoowärter. Der Name Mario kam auch erst später. In Donkey Kong hieß er noch Jump-Man. Auch hier wieder unschwer zu erkennen, warum - Jedenfalls für Leute, die das Spiel kennen.
Ohne weiter vom Thema abzuschweifen: Mario, pardon, Super Mario erblickte das Licht der Welt im Jahre 1985 und zwar am 13. September, Geburtsland Japan. Noch heute ist das Spiel Super Mario Bros. ein Kult-Begriff und eines der meistverkauften Spiele überhaupt. Lange Zeit war Super Mario Bros. sogar das Spiel, welches am häufigsten verkauft wurde. Abgelöst wurde es hier von einem anderen Spiel aus dem Hause Nintendo. Welches das ist wollen wir an dieser Stelle aber nicht sagen, wegen den bösen Vorurteilen…pika, pika 
Wie dem auch sei: Begleitet uns durch die erstaunliche Entwicklung eines Videogame-Helden, welcher, bei genaurem Hinsehen, eigentlich ein ganz durchschnittlicher Typ ist.
Die frühen Jahre
Wenn man über die „frühen Jahre“ von Super Mario spricht, spricht man auch gleichzeitig von dessen Entwickler. Jeder Spieler, der sich auch nur halbwegs in der Materie auskennt, kennt auch dessen Namen. Shigeru Miyamoto. Ganz ehrlich: Bei wem zeichnet sich nicht ein kleines Lächeln auf den Lippen ab, wenn er diesen Namen hört? Wenn wir von Mastermind Miyamoto reden, reden wir natürlich nicht nur von Super Mario, sondern ebenfalls von Donkey Kong, The Legend of Zelda und vielen anderen wundervollen, wundervollen Spielen. Aber nun sei es an dieser Stelle erst mal genug mit der Götterverehrung 
Die Frage, die sich dieser junge Entwickler damals stellte, war: „Wie schafft man es, aus einem einfachen Charakter etwas Besonderes zu machen?“ Das Wort „Super“ im Spieltitel kommt nicht von ungefähr. Auch hier kann der erfahrene Spieler schon die passenden Parallelen ziehen. Pilz, Feuerblume und Stern. Mario war durch diese Items in der Lage über sich hinaus zu wachsen, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Welche Wellen dieses Spiel in der Ernährungswissenschaft geschlagen hat, wollen wir uns gar nicht erst vorstellen, von wegen „Spinat macht groß und stark“ 
Ironischerweise zementierte Super Mario Bros. in vielerlei Hinsicht Marios Weg durch die Jahrzehnte. Stichwort „Story“ und „Nemesis“. Prinzessin Toadstool wurde entführt! Von wem sollte hier jeder wissen, der schon einmal ein Mario-Spiel spielen durfte. Niemand anderes als der böse und sadistische König der Echsen: Bowser. Herrscher über die Koopa-Troopers, Gumbas, Bomb-Ombs, Bazooka-Bills und wie sie nicht alle hießen. Oh, Fehler meinerseits: Die Bomb-Ombs kamen in Super Mario Bros. noch gar nicht vor. Lange Zeit herrschte auch eine gewisse Art von Unklarheit über den Namen von Bowser. Zwar stand in der Anleitung „Bowser“, dennoch nannten ihn viele Koopa und in einigen Comics des Club-Nintendo Magazins wurde er sogar Ward genannt. Verrückte Welt!
Wo wir auch schon beim nächsten Punkt sind. Super Mario Bros. konnte mit einer schier endlosen Zahl an Level auftrumpfen, was das Spiel allein schon aus diesem Grund zu einem Muss für Pong- und Space Invaders-Geplagte machte. Insgesamt gab es in dem Spiel 32 schön in Szene gesetzte Level. Unterteilt in jeweils vier Stück pro Welt, welche sich in Aufbau und Design unterschieden. Natürlich darf man bei der damaligen Grafik nicht von einem gravierenden Unterschied oder gar von Detailverliebtheit reden, dennoch konnte das Spiel auf technischer Ebene voll und ganz überzeugen. Auch wieder ein Beweis, was Pong alles angerichtet hat.
Die Grafik war kantig und „Texturen“ war ein Begriff, dem keine allzu lange Vorgeschichte anhing.
In Super Mario Bros. hatten auch viele der beliebten Gegenspieler ihren Erstauftritt. Wer könnte sich heute ein Mario Spiel ohne Gumbas, Koopa-Trooper oder gar ohne durch die Wolken heizende Lakitus vorstellen? Jeder dieser Gegner wies eine besondere Eigenschaft auf, welche auch im Laufe der Jahre nicht verloren ging. Dafür aber leider der eine oder andere Charakter.
Eine weitere „Neuheit“, ohne den Amiga-Fans hier auf die Füße treten zu wollen, war der Zwei-Spieler- Modus. Weniger aus Innovation, sondern aus technischer Voraussetzung entstanden, wurde ein weiterer Charakter ins Leben gerufen. Marios jüngerer Bruder Luigi. Optisch betrachtet glichen sich die beiden Charakter bis auf das letzte Haar, wenn sie denn damals schon Haare gehabt hätten. Lediglich die Farbe des Anzuges wurde geändert. Vom typischen Mario-Rot-Blau in das heute nicht mehr so bekannte Grün-Blau. Erst gut 20 Jahre später sollte dieser Luigi sein eigenes Spiel bekommen.
Stichwort Akustik: Klingt Super Mario Bros. nicht wunderschön? Um die Kurve zu bekommen: Natürlich denkt man bei dem Begriff „Super Mario“ nicht nur an einen schnauzbärtigen Klempner in rot-blauen Klamotten, sondern auch an eine bestimmte Melodie. Ja genau, von dieser Melodie rede ich. Das 8-Bit-Modul des NES konnte natürlich noch keine orchestralen Melodien behausen, mal davon abgesehen, dass die Entwickler froh waren, eine Melodie aus ungefähr 10 Tönen auf das Modul bekommen zu können.
All dies liegt nun mittlerweile 20 Jahre in der Vergangenheit. Da merkt man erst, wie sehr die Zeit rast. Natürlich wäre es durchaus möglich, ein Vielfaches mehr zu diesem Meilenstein bzw. Gründungsstein des modernen Jump N Run zu schreiben; aber was in der Vergangenheit liegt, wird nur allzu oft von einem grauen Schleier des Vergessens überzogen. Als Fazit zu Super Mario Bros. kann man daher nur eines sagen: Wer dieses Spiel zum Zeitpunkt des Erscheinens, aus was für einem Grund auch immer, versäumt hat, der wird niemals das selbe Gefühl beim Spielen erfahren, wie diejenigen, die es seinerzeit als erstes NES-Spiel in Händen halten durften.