Regionale Einstellung oder aktueller Trend?

Ich rede jetzt einfach mal über mich und die Leute die ich kenne, sowie Leute die ich auf der Straße sehe oder die im Service-Bereich arbeiten.

In letzter Zeit ist doch irgendwie die Luft raus oder? Jedenfalls hier in Hamburg. Das hat jetzt nichts mit dem Wetter zu tun, fällt mir nämlich schon seit ein paar Monaten sehr extrem auf. Alle Menschen die ich treffe erwecken den Schein des „kein-Bock-habens“, sowohl die die arbeiten, als auch die die nicht arbeiten.

Ist das jetzt ein aktueller Trend politischer Natur? Ist das eine temporäre Erscheinung oder wohne ich nur in der falschen Gegend? Irgendwie vermisse ich etwas das Interesse an anderen Personen bzw. menschliche Wärme. Die Leute sind nicht mal gut drauf, sondern eher mit der Einstellung am Werk, dass ja eh bald alles vorbei ist.

Nennt man sowas kollektive Depression?

Deutschland geht mit jammern auf hohem Niveau,den Bach runter.Kann deine Beobachtung teilen.Wir beide kommen ja nun nicht wirklich aus der selben Region.Obwohl hier im Süden doch noch manchmal die süddeutsche Lebensart durchschlägt.
Ein Volk muss anscheinend mindestens alle 50 Jahre auf die Fresse fallen,um dann wieder von vorne zu beginnen.

Ich würde einfach allen sagen,kneift mal euren Arsch zusammen und tut was,damit es besser wird.

kann das nur bestätigen, wobei ich hinzufügen muss, dass es einem die Medien ja vorgeben, das alles scheisse ist.

@gonzo: Was ist denn die Süddeutsche Lebensart? :slight_smile:

Original von scherbe
@gonzo: Was ist denn die Süddeutsche Lebensart? :slight_smile:

Leben und leben lassen. :wink:

Streiten bis aufs Blut und sich danach trotzdem vertragen…

Original von Gonzo
Ein Volk muss anscheinend mindestens alle 50 Jahre auf die Fresse fallen,um dann wieder von vorne zu beginnen.

Ich habe auch schon oft gedacht, dass man nur durch Kathastrophen wieder auf den rechten Pfad kommt. Wenn man sich mal in der älteren Vergangenheit die Völker anschaut, denen es zu gut ging, sieht man, dass es diese Völker nicht mehr gibt.

Vielleicht sollte wirklich mal was schlimmes oder unglaubliches passieren, damit die Leute merken das sie in die falsche Richtung gehen und sich wieder mehr umeinander kümmern.

Vielleicht sollte ich aber auch aufs Dorf ziehen, wo jeder jeden kennt und die Leute nicht anonym an einander vorbeilaufen.

Original von Rene

[quote]Original von Gonzo
Ein Volk muss anscheinend mindestens alle 50 Jahre auf die Fresse fallen,um dann wieder von vorne zu beginnen.

Ich habe auch schon oft gedacht, dass man nur durch Kathastrophen wieder auf den rechten Pfad kommt. Wenn man sich mal in der älteren Vergangenheit die Völker anschaut, denen es zu gut ging, sieht man, dass es diese Völker nicht mehr gibt.

Vielleicht sollte wirklich mal was schlimmes oder unglaubliches passieren, damit die Leute merken das sie in die falsche Richtung gehen und sich wieder mehr umeinander kümmern.

Vielleicht sollte ich aber auch aufs Dorf ziehen, wo jeder jeden kennt und die Leute nicht anonym an einander vorbeilaufen.[/quote]

Tja da lob ich mit unsere 89 Einwohner.Jeder schaut wie es dem anderen geht und abends,im Sommer sitzt man mit den Nachbarn auf der Bank vor dem Haus und lässt den leiben Gott einen guten Mann sein.(Mit einem kühlen Weissbier versteht sich :bg: )

Das ist doch nichts neues. Mein Bruder, der Geschichte studiert, predigt es dauernd und er hat auch Recht: Es geht in der Geschichte immer wieder hoch und runter. Daran kann niemand was ändern, und leider werden die Leute auch nicht schlauer durch Geschichte. Also muss es schon fast zwangsläufig jetzt mal wieder bergab gehen.

Was ich nicht verstehe ist, warum sind die Leute so drauf? Ich bin auch mieß drauf und habe die Einstellung: „Die westliche Welt geht mir am Arsch vorbei“, aber was haben die Anderen? Klar, ist gerade ne schlechte Situation mit der Wirtschaft aber das gab es schon früher und den Meisten hat es nichts ausgemacht.

Die wirtschaftliche Lage ist schlecht.Durch unsere Hochtechnisierte Zeit,fühlen sich die meisten in ihrem Dasein überfordert.Menschen werden aus ihrer gewohnten Umgebung,wegen ihres Jobs,herausgerissen.Dann laufen sie in einer fremden Stadt,geplagt von Heimweh(das gibt natürlich keiner zu,ist ja uncool)umher und sind mit sich und der Welt unzufrieden.
Keine wirkliche Existenz mehr,kein „da gehöre ich hin“.Dann die Flucht ins fernöstliche gepaart mit altem längst vergessen gescheintem Aberglaube.Die Esotherik Industrie macht inzwischen 9(!) Millarden € Umsatz im Jahr :wink:

Wobei letzteres auf das andere Extrem, das wohl die meisten fühlen, zurückzuführen ist: Das Fernweh. Jeder hier sehnt sich nach etwas Anderem, einem Abenteuer o.Ä. Wer ist denn heut schon mit der aktuellen Situation zufrieden? Jeder will quasi aus seinem kleinen Leben ausbrechen, aber keiner traut sich, aus dem Komplex auszubrechen… So bleiben wir alle weiter so wie wir sind :stuck_out_tongue:

Wobei mir persönlich hier im Norden doch die Wärme fehlt, alles wirkt hier so unterkühlt, vor allem die Menschen… Fernweh eben. Ich weiß echt nicht, warum ich nicht zufrieden bin, eigentlich habe ich doch alles, aber irgendwie fehlt doch was :ka:

Ja Völkerwanderungen waren bis jetzt immer der Anlaß zum Untergang von Kulturen. :smiley: :wink:

Ich wohne aber immer noch da wo ich geboren wurde und das ändert überhaupt nichts an meiner Ansicht. Ok, ich bin 23 Jahre alt und gehe noch zur Schule weil ich keine Ausbildung bekomme, könnte ein Grund sein.
Aber was ist der Grund bei allen Anderen?

Der Dahlai Lahma hat es mal was interessantes in seinem Buch „Das Buch der Menschlichkeit“ beschrieben. Das Buch empfehle ich jedem, hat nicht wirklich was mit der Religion zu tun, sondern eigentlich nur mit den Ansichten dieser Person.

Er schreibt darin, dass den Leuten etwas mehr Religon gut tun würde, um wieder Weter im Leben zu haben, wobei es in erster Linie jetzt nicht wichtig ist, an was man glaubt, solange jeder daraus einen Nutzen zieht.

Original von Tobias
Wobei letzteres auf das andere Extrem, das wohl die meisten fühlen, zurückzuführen ist: Das Fernweh. Jeder hier sehnt sich nach etwas Anderem, einem Abenteuer o.Ä. Wer ist denn heut schon mit der aktuellen Situation zufrieden? Jeder will quasi aus seinem kleinen Leben ausbrechen, aber keiner traut sich, aus dem Komplex auszubrechen… So bleiben wir alle weiter so wie wir sind :stuck_out_tongue:

Wobei mir persönlich hier im Norden doch die Wärme fehlt, alles wirkt hier so unterkühlt, vor allem die Menschen… Fernweh eben. Ich weiß echt nicht, warum ich nicht zufrieden bin, eigentlich habe ich doch alles, aber irgendwie fehlt doch was :ka:

Ich war dreimal oben bei euch…nie mehr…
Es mögen ja nicht alle so sein,aber meine Welt ist das nicht.
Und von der echten Wärme schaue man sich nur die Wetterkarte an und sehe… :bg:

Nee Spass beiseite,diese kollektive Unlust sieht man auch in den Großstädten hier im Süden.Darum flüchtet ja alles raus aufs Land.Lebensqualität ist das Motto.

Hmm ich denke aber auch, dass es in der Mentalität der Menschen (oder nur der Deutschen?) liegt, dass man genau das haben will, was man nicht hat. Wenn ich jetzt in der Stadt lebe will ich eben die Ruhe vom Land, andersrum eben andersrum… wobei man auf dem Land ja potenziell glücklicher ist, hmm… schwierige Sache. Mich reizt beides, mal schauen, für was ich mich entscheiden werde :wink:

Hmm ich kenne die Unmotivation sehr gut, ich wundere mich oftmals echt, wo manche ihre Motivation herziehen, mir vergeht bei dem meistem, was ich tue, schnell die Lust. Ich denke, das ist ein allgemeines Problem unserer Generation, die Unmotivation. Wobei ich auch hier wieder auf Pisa und die starken Unterschiede zwischen den sozialen Schichten hinweisen kann. Bei uns aufm Gymnasium sehe ich Leute wie mich recht selten… Woher die Unmotivation kommt, gute Frage, Rene. Kennt jemand das Buch „Verschwende deine Jugend“ ? Ratgeber zum Unmotiviertsein. Kann ich weiterempfehlen, auch wenn ich es nur Auszugsweise aus einer Lesung kenne. Demotivation als Schlüssel für die Rebellion gegen unser „System der Motivation“ („mit genug Willen schafft man alles“ etc). Aber auch das ist nur eine Theorie.

Um was soll man kämfen und motiviert sein,wenn man schon alles hat.

Ich musste für mein erstes Auto und meinen Führerschein noch drei Monate schuften.Meine Neffen kaufen sich ein Auto von ihrem ersparten was die Eltern zurückgelegt haben.

Ich denke was fehlt ist eine große Sache, die alle etwas angeht und für die sich alle einsetzten. Ich war zwar noch nicht alt genug um mich an die polit-sozioökologische Lage in den 80ern Jahren zu erinnern, aber ich denke der Fall der Mauer, das hat jeden Interessiert, da konnte sich jeder für Einsetzen und es war es auch wert sich dafür einzusetzen.

Was ist heute? Heute ist fast jede Person ein Eigenbrödler. Jeder lebt für sich, jeder interessiert sich nur für sich selbst.

Was fehlt ist die Welt einfach mal als ganzes zu sehn und das Schubladendenken mal beiseite zu lassen.Da hilft mir die Astronomie sehr

Original von Gonzo
Was fehlt ist die Welt einfach mal als ganzes zu sehn und das Schubladendenken mal beiseite zu lassen.Da hilft mir die Astronomie sehr

Stimmt schon, wenn man überlegt was in der Welt schiefläuft und was ein Einziger da bewirken könnte, wenn er die nötige Unterstüzung bekommt, dann vergisst man seine kleinen Probleme schon für ne Zeit, allerdings verschwinden sie dadurch nicht.

Aber für einen Otto-Normal-Bürger ist das wahrscheinlich schon weit hinter dem Horizont.

Ihr werdet mich vielleicht auslachen, aber ich finde was fehlt ist der Glaube an Gott. Die Menschen haben ein inneres Bedürfnis nach Religion, deswegen sind auch alle so niedergeschlagen, weil das in unserer heutigen „aufgeklärten“ Welt einfach untergeht. Deswegen verbucht auch der Esotherikmarkt so hohe Gewinne, allerdings fühlen sich die Leute dann auch nicht wirklich befriedigt. Seltsamerweise wird die Bibel immer abgelehnt ohne wirkliche Gründe. Alles andere wird aber ohne zu fragen sofort ausprobiert…

Original von BIGBen
Ihr werdet mich vielleicht auslachen, aber ich finde was fehlt ist der Glaube an Gott. Die Menschen haben ein inneres Bedürfnis nach Religion, deswegen sind auch alle so niedergeschlagen, weil das in unserer heutigen „aufgeklärten“ Welt einfach untergeht. Deswegen verbucht auch der Esotherikmarkt so hohe Gewinne, allerdings fühlen sich die Leute dann auch nicht wirklich befriedigt. Seltsamerweise wird die Bibel immer abgelehnt ohne wirkliche Gründe. Alles andere wird aber ohne zu fragen sofort ausprobiert…

Wenn es dem Menschen schlecht geht,sucht er nach irgenwas das im die Last abnimmt.Einem alles entscheidenden Wesen,daß ihn lenkt und führt.In schlechten Zeiten haben Religionen immer Hochkonjunktur.