Salty, Toxic, Rage und mehr - Wut in Videospielen

Dieser Thread soll sich um das Thema Wut in Videospielen drehen. Ich denke die meisten von uns dürften schon mal (oder sogar mehrfach) mit wütenden Teammitgliedern oder genervten Gegnern zu tun gehabt haben. Sei es eine beleidigte Nachricht eines Teammitglieds in einem Teamspiel, in dem er oder sie die Schuld für die Niederlage ausschließlich bei den anderen sucht, oder wüste Beschimpfungen eines Gegners, weil dein Playstyle ihm auf den Keks geht.

Vielleicht bist du aber selber auch jemand, der seinen Ärger bei Videospielen nur schlecht im Zaum halten kann und bei Spielen wie Smash oder Fifa am liebsten seinen Controller in den Fernseher werfen möchte?

Oder bist du gar jemand, der sich einen Spaß daraus macht andere Leute zu provozieren und in Ragequits zu treiben? Das Paradebeispiel hierfür ist wohl das allseits bekannte Teabagging, aber da gibt’s noch sehr viel mehr, Gamer sind in dieser Kategorie auffallend kreativ.

Schreibt doch mal was ihr für Erfahrungen mit salty Mit- und Gegenspielern gemacht habt und wie ihr mit Provokationen oder euch entgegenschlagener Wut umgeht. Oder, falls ihr selbst ein Problem mit Wut in Videospielen habt, schreibt doch gerne, wie ihr versucht einen kühlen Kopf zu bewahren, selbst wenn sich manchmal scheinbar alles in einem Game gegen euch verschworen hat.

In Videospielen brauche ich Erfolgserlebnisse. Da die bei Multiplayer-Spielen rarer gesät sind als bei Singleplayer-Spielen bin ich da kein Fan von. Ausnahme ist, wenn es meine Freunde sind, gegen die ich verliere. Da entfleucht mir zwar schon mal ein lautes S- oder F-Wort (Jude?), aber dann freue ich mich trotzdem.
Wenn ich oft hintereinander verliere, ohne dazwischen ein paar Erfolgserlebnisse zu haben, kann das schon durchaus zu Wut bis hin zu Ragequit (natürlich nur bei SP-games) führen. Das passiert aber eigentlich nur, wenn ich entweder mich vom Spiel unfair behandelt fühle oder auf mich selbst wütend bin, weil ich einen sehr doofen Fehler gemacht habe.
Meine Wut geht aber nicht über auf das sinnlose Zerstören von Gegenständen, wie man es bei ein paar anderen Bekannten kennt.

Wenn ich an irgendwelchen beliebigen Stellen scheitere, stelle ich oft die korrekte Datenerrechnung des Konsolenprozessors in Frage. Manchmal bezichtige ich die Konsole/ das Spiel der Schiebung. Und bevor ich ein Level von Vorne beginne sage ich so etwas wie „wird annuliert“, „abgelehnt“ und so :smiley:

Ich spiele oft gerne, ohne zu mogeln, auf ganz schwer. Da sind Wutmomente oft vorprogrammiert xD

Ich spiele selten Online-Multiplayer. Habe da aber nicht wirklich ein Problem mit Wut oder Frust. Wenn ein anderer Spieler durch sein Verhalten abfucked, dann bin ich immerhin sicher, dass wir uns im nächsten Match nicht mehr sehen. Zur Not gibts ja meistens auch ne Blockieren-Funktion.

Wenn ich irgendwelche schwierigen speedrun-ähnlichen Passagen oder schwere Endgegner nach mehrmaligen Versuchen nicht schaffe, wirds dann aber auch frustrierend. Da wird geflucht, aber erst, wenn ichs wieder nicht geschafft habe, denn vorher bin ich konzentriert. Und wenns ganz schlimm ist, dann kommt das ungläubige Händeauseinanderstreckrecken, der böse Blick und ein, durch die Lippen gepresster, Fluch. Thats it

In den meisten Fällen kann ich darüber lachen oder provoziere sogar selber manchmal, wenn es ingame-Mittel zulassen, weil ich es witzig finde. (zum Beispiel teabagging bei Dead by Daylight)
Das ist für mich irgendwie so ähnlich wie Trash Talk und gehört beim Multiplayer irgendwie dazu.
Ärgern tu ich mich eigentlich nur wenn Spieler offensichtlich oder absichtlicht schlecht spielen und somit das Spiel oder das Team immens sabotieren. Beleidigungen müssen dabei aber nicht sein und finde ich ziemlich unnötig.

Quitter und ähnliches regen mich schon ziemlich auf um ehrlich zu sein. Da kann ich schon auch mal in Rage verfallen. Leider passiert das ab und zu auch wenn Leute salty sind. Da lasse ich mich zwar nicht oft aber manchmal auch mitreißen und versuche dagegen zu argumentieren. Vor allem wenn sie offenkundig selbst einfach schlecht spielen aber andere des Cheatens bezichtigen oder ähnliches.

Edit:

Mir sind heute auch ein paar Gedanken dazu durch den Kopf gegangen:

[ul]
[li]Wie sind denn so eure Erfahrungen mit Wut / Ausrastern über Videospiele? Gibt es Dinge, die euch schon mal zum Kochen bringen (egal ob Singleplayer/Multiplayer)?[/li][li]Stellt ihr euch gerne schwierigen Herausforderungen oder stellt ihr lieber einen leichten Schwierigkeitsgrad ein, um Frust zu vermeiden?[/li][li]Habt ihr eigene Methoden, um Frustmomente abzukühlen oder es gar nicht erst dazu kommen zu lassen?[/li][li]Sind bei euch schon mal Sachen durch wütende Gesten kaputt gegangen?[/li][/ul]

Ich hab in den letzten Jahren schon einige sehr schwierige Spiele gezockt, die durchaus immer mal den Frustlevel haben nach oben schießen lassen (wie bspw. Darkest Dungeon, Hollow Knight oder auch Dead by Daylight als Multiplayer-Titel). Kaputt gegangen ist nichts, zumindest in den letzten +15 Jahren.

Wie ist das bei euch so? Ich tu mich beispielsweise auch schwer damit, einfach auf „Leicht“ zu stellen, wenn ich an einer Stelle nicht weiterkomme. Aber vielleicht sollte ich dieses Denken einfach ablegen. So starke Aufregungsmomente sollen ja auch nicht ganz gesund sein.

Das ist ja mal crazy! :smiley:

Ja. Und es sammelt sich komplett in FIFA. Ohne Scheiß. Es gibt wahrscheinlich kaum ein Spiel, bei dem sich der Abschaum der Videospiel-Fangemeinde so sehr versammelt wie in FIFA. Angefangen bei Kiddos, die dich alle 2 Sekunden umgrätschen, bis hin zu Spielern, die auch noch in der 89. Minute ragequitten. Das Schlimmste sind dabei aber noch die Leute, die in Führung gehen (am besten auch noch durch einen glücklichen Fernschuss) und danach nur noch rumeiern, sodass kein richtiges Spiel mehr zu stande kommt. Beispielsweise durch Ball hochhalten, sinnlos hin und her passen usw. anstatt sich respektvoll zu verhalten und das Spiel sauber zu Ende zu spielen.

Andererseits… gehört sich aufzuregen einfach bei FIFA dazu und ich glaube ich würde es anders auch gar nicht wollen. Es passieren einfach sooo oft glückliche Treffer oder peinliche Fehler, dass Ausraster einfach vorprogrammiert sind und im Feuereifer fange ich dann auch oftmals laut an zu fluchen - besonders in knappen Spielen. Es gibt einfach Situationen, in denen will ein Ball einfach nicht ins Tor gehen - beim Gegner ist der Ball, der aus 40 Metern Entfernung einfach gepöllt wird, natürlich perfekt im Winkel angekommen. Ein Kumpel und ich hatten schon darüber gescherzt, dass ein Kardiologe neben den üblichen Risiken wie Rauchen oder Trinken, vllt auch nach FIFA fragen sollte. :ugly:

Allerdings ist das natürlich auch kein Dauerzustand. Wenn ein Spieltag mit emotionalen Höhen und Tiefen einhergeht, war es ein geiler Spieltag. Wenn man aber (und das macht FIFA wie gesagt sehr, sehr gerne) konsequent verarscht wird und einfach Pech hat, endet das eher in Gleichgültigkeit oder genervt sein, anstatt sich endlos lang aufzuregen. In solchen Fällen mache ich dann auch lieber aus.

Stellt ihr euch gerne schwierigen Herausforderungen oder stellt ihr lieber einen leichten Schwierigkeitsgrad ein, um Frust zu vermeiden?

Ich glaube Etienne Gardé meinte mal, dass ein Videospiel eigentlich gar keinen Schwierigkeitsgrad haben dürfte, sondern einfach so sein sollte, wie es ist. Denn nur so kann es - im Ideal - am besten ausbalanciert und plausibel sein. Ich spiele die meisten Spiele daher auf Normal, einfach weil ich mir erhoffe, dort ein angenehm forderndes Spiel zu erleben. Kommt in den meisten Fällen auch hin.

Andererseits habe ich das auch schon oft erlebt, dass ich bewusst sowas wie Sekiro oder Dark Souls gerade nicht spielen wollte, einfach weil ich nicht den Nerv oder die Konzentration in dem Moment dafür übrig hatte.

Habt ihr eigene Methoden, um Frustmomente abzukühlen oder es gar nicht erst dazu kommen zu lassen?

Einfach mal die Kiste ausmachen. Manchmal braucht man auch einfach ein bisschen Ruhe und ein anderes Mindset. Am nächsten Tag klappt eine schwierige Passage dann gleich viel besser, weil man sich irgendwann einfach festfährt.

Sind bei euch schon mal Sachen durch wütende Gesten kaputt gegangen?

Ich habe zwar zum Glück nie am Hungertod genagt, aber wir hatten leider auch nicht so viel Geld, dass meine Eltern mir im Zweifel einen neuen Controller oder sowas kaufen konnten, wenn einer mal zu Bruch ging. Daher habe ich immer gut auf meine Sachen Acht gegeben. Das Höchste der Gefühle war ein Ausholen oder auf das Bett schmeißen, aber meistens leiden aus Frust eher meine Oberschenkel, wenn ich mal draufhaue.

Alles in allem rege ich mich aber relativ wenig auf in Spielen, glaub ich. Da kenne ich ein paar ganz andere Kandidaten! :smiley:

Ich hab da ne schlimme Vergangenheit mit Smash for WiiU. Irgendwann war ich nur noch frustriert, sauer und angepisst, weil ich Online verloren habe und der Lag den ganzen Spaß genommen hat, dass ich meinen Controller in den Fernseher geworfen habe. Tja, der war dann alle. Dann war einmal mein Gamepad am Arsch und das schlimmste von allen, ein Loch in der Wand. Dafür schäme ich mich bis heute noch sehr.

Seit dem versuche ich Online Spiele zu meiden, die auf 1 vs 1 gehen. Ich spiele immer noch gerne Smash Ultimate, aber wenn ich da wieder die braindead Deppen mit Ganondorf, King Dedede, Zelda, Ness und Co. antanzen sehe, versuche ich direkt auf ein Singleplayer Spiel zu wechseln, weil ich mich weniger über einen Computer, als über einen Vollidioten mit Lag aufregen kann.

Bei Multiplayer Spielen war das nie wirklich ein Problem. Ich habe damals Battlefield 3 hart gesuchtet und da gab es auch Momente, wo ich am liebsten geschrien hätte, aber ausgerastet wie bei Smash bin ich nie.

Wobei ich mir manchmal Gedanken mache, ob ich nicht mal mit einem Therapeuten darüber reden sollte. Ich rege mich bei Smash immer wieder darüber auf online zu spielen, komme aber ständig dahin zurück. Wie eine Sucht…

Hast du dich gestern von mir inspirieren lassen heavy? :smiley:

Ich erzähle später/ die Tage mal ein wenig von der Welt des Rage :smiley:

Ich glaube, das kannst du auf viele Multiplayer-Games übertragen. :ugly: Irgendwer verhält sich immer wie ein Arsch. Ist in dem Bereich wohl generell sehr verbreitet.

Das ist dann auch die Frage. Ab wann sollte man da einen klaren Strich ziehen… dieses Gefühl der Hassliebe kenne ich so selbst zum Beispiel von Dead by Daylight. Vielleicht liegen die Probleme da aber auch bei einem selbst… hatte heute auch gelesen, dass es in dem Moment gar nicht das Spiel ist, das einen aufregt… sondern mehr das eigene fehlende Selbstbewusstsein oder die übertriebende Ablehnung von Momenten des Versagens. Relativ spannend das Ganze.

Tiago liegt aber schon ganz richtig, glaube ich, wenn er sagt, man sollte dann das Ganze auch einfach mal abschalten und später wiederkommen. Abstand hilft da sicher, um es zumindest nicht immer zu sehr eskalieren zu lassen.

Was die Unfairness vieler Anderer im Online-Modus angeht, war Mario Kart 8 auf der Wii U mein Schlußpunkt, Mario Kart 8 Deluxe spiele ich daher nicht im Netz. Auf dem Server der Wii U hatten immer wieder welche einen Hack reingebracht und flogen ausschließlich mit Superkanonen usw, und andere konnten nicht mogeln. Das machte auch überhaupt keinen Spaß, und das sehr schnell.

Ja ich glaube schon ^^ Die Idee zum Thread kam ein paar Stunden nach unserer Session :smiley:

@topic bei Singleplayer-Spielen regt mich so schnell nichts auf. Da bin ich vielleicht mal etwas genervt, wenn ich an einer Stelle längere Zeit nicht weiterkomme, dann lege ich das Spiel halt mal zur Seite und dann ist wieder gut.

Mit Freunden oder generell im Multiplayer mit Bekannten rege ich mich auch nicht wirklich auf, das ist ja auch eigentlich immer eine angenehme Atmosphäre.

Wo ich manchmal Probleme hab ist Multiplayer mit Fremden. Da platzt mir manchmal derart der Kragen, dass es mir im Nachhinein selber peinlich ist (auch wenn mich keiner dabei gesehen hat).

Ich kann mich da herrlich über das Verhalten von anderen aufregen. Zum Beispiel wenn in Rocket League Leute sofort quitten wenn der Gegner in Führung liegt, oder Teammitglieder zusammenscheißen obwohl sie’s selber kaum bis gar nicht besser machen. Hab auch schon erlebt wie Leute plötzlich für den Gegner gespielt haben weil die eigenen Teammitglieder ja Trash sind. Wenn der Nickname dann noch so was ist wie „Hunter_89“, wo man davon ausgeht, dass es sich bei der Person nicht um einen 12-Jährigen handelt, da verliere ich manchmal den Glauben an die Menschheit :smiley:

Andere Beispiele wären da die Fifa-Gangster, die nach nem Gurkentor anfangen den Ball zu jonglieren oder andere Faxen machen oder die super laggenden, teabaggenden Online-Ness in Smash, die sich da für den King halten weil sie den Lag super für sich nutzen können ^^

Ich weiß, dass ich mich darüber nicht abfucken sollte, weil es das nicht wert ist. Aber ich bekomme das irgendwie nicht abgestellt. Ich denke mir aber einfach auch irgendwie, dass die Spiele so viel mehr Spaß für alle machen könnten, wenn alle sich einfach fair verhalten würden.

Erlebt habe ich solche „Ausraster“ bei anderen aber auch bei mir.

Angefangen hat das wohl mit meiner League of Legends Zeit. Also in der Jugend und beim zocken mit Freunden direkt gab es meinerseits keine wirklichen Ausraster. LoL hat aber dann doch gezeigt, dass die Inkompetenz anderer mich wirklich aufregen kann. Da wurde dann auch schonmal ins Headset gerufen und nicht ganz so höflich kommuniziert :motz:

Zu meiner MMO Zeit habe ich des öfteren die Ansagen in Raids gemacht und wurde leicht salty, wenn Leute beim 30. Mal den gleichen Boss klatschen, noch immer nicht hinbekommen in einem Feld zu warten etc.

Zuletzt konfrontiert sah ich mich mit dem Rage bei Smash. Mein Gegenüber wird öfter mal Salty, wenn ich Lucas auspacke, weil deren Mindset schon auf Spam eingestellt ist. Das ich dann gar nicht spame spielt leider keine Rolle mehr in solchen Fällen. Ich erfreue mich dann aber auch etwas an den Tränen der „Opfer“ und lass mir schonmal das ein oder andere Teabaggen rausrutschen, nach einer schönen Kombo.

Wirklich laut werde ich bei smash nur, wenn das Gegenüber wieder meint mit einer 2k Leitung und ohne LanAdapter zu spielen. Ich kann verstehen, dass man online zocken will, aber dann sollte die Bambusleitung aufgewertet werden oder zumindest der 10er für einen Adapter rangekarrt werden.

In Single-player games rege ich mich nicht auf. Die Dinger zocke ich zum entspannen und ein erhöhter Schwierigkeitsgrad, like Enter the Gungeon oder Meatboy, erhöhen für mich nur den Spielspaß!

Zu Bruch ist bei mir noch nix gegangen, so viel Selbstbeherrschung kann ich dann doch noch aufbringen^^ Wenn mich irgendwas richtig abfuckt, dann fluche ich schonmal laut rum, oder schlag mir mit der Faust aufs Bein, geflogen ist bei mir aber noch nie was.

Multiplayer spiele ich allerdings fast nicht. Einzige Ausnahme hier ist Rocket League, dass hab ich vor ca 2 Jahren mal sehr ausführlich gespielt (so 150-200h). Da war/ist(?) die Community aber zum Teil schon recht toxisch. Kann mich da an einige Beschimpfungen erinnern, Rage Quits oder auch so kindischem Verhalten wie "fürs andere Team spielen. Dämlich.

Ich spiele von Zeit zu Zeit aber auch gerne schwere Spiele, wie die FromSoft Titel. Da kann ich mich tatsächlich am besten ärgern (meist über mich selbst). Aber das gehört da für mich irgendwo zum Konzept: als ich den Endboss von Sekiro endlich down hatte, bin ich jubelnd durchs Zimmer gehüpft. Einfach ein tolles Gefühl nach den ganzen Mühen :slight_smile:

Ich bin übrigens auch froh über jedes Spiel, das keinen einstellbaren Schwierigkeitsgrad hat. Dann kann man das Spiel nämlich so spielen, wie die Entwickler es vorgesehen haben. Bin daher auch klar dagegen, dass Spiele wie Dark Souls nen Easy-Mode bekommen.

So Sachen wie LoL hab ich nie ausprobiert, kann mir aber vorstellen, das da ähnlich wie in Fortnite auch ziemlich die Post abgeht^^