Sammelkartenspiele: Crazy Preise für coole Pappe!

Bei Schach gibt es auch deutlich weniger Interaktionsmöglichkeiten und unbekannte Faktoren - du kannst z.B. bei Schach auch nicht in den Spielzug deines Gegners eingreifen, bei Magic schon. Schach ist ein klar abgesteckter Bereich mit vergleichsweise spartanischen Regeln (nicht zu verwechseln mit der Spieltiefe), der heute genauso ist, wie er vor vielen Jahren war. Bei einem TCG hast du wiederum ständig neue Karten, Mechaniken etc. - insofern finde ich einen Vergleich eher schwierig, um nicht zu sagen unpassend.

Ich finde es auch ein bisschen schade, dass Leute - die das beim Zuschauen sehen - nicht einfach so einsteigen können. Ein paar Starterpacks zu kaufen kostet eben schon ein bisschen Geld und das hat nicht jeder.

Naja, sich wild irgendwelche Packs zu kaufen ist auch ein denkbar ungünstiger Einstiegspunkt. Ein Arena Starterkit kostet um die acht Euro und beinhaltet zwei Decks, mit denen man direkt loslegen kann und einem Einstiegsregelbuch. Wenn man sich das mit jemanden teilt, wäre man bei vier Euro für ein spielfähiges Deck, das auch noch zwei Codes für die Decks für Arena hat, wo man auch direkt damit spielen und Erfahrungen sammeln kann - da halte ich die vier Euro für eine sehr niedrige Einstiegsschwelle. Günstiger sind eigentlich nur noch digitale Free2Play-Spiele (zumindest in puncto Einstieg). Wenn man 20-30€ parat hat, kann man sich auch ein Challenger Deck kaufen - in dem hat man bereits ein vergleichsweise starkes Deck mit einigen Metakarten für einen fairen Preis, im Vergleich dazu, was man sonst dafür ausgibt, um im Standard mitzuspielen. Bei Commander ist man, je nach Deck, mit 15-30€ dabei für ein spielbereites 100 Karten Deck und alleine durch die Natur des Formats ist der kompetitive Faktor deutlich geringer, was, neben den vielen Möglichkeiten, auch der Grund ist, warum die Community sich immer mehr dahin orientiert (hat).

Insofern halte ich gerade Magic für eigentlich relativ einstiegsfreundlich, wenn man nicht unbedingt Ambitionen hat, Turniersieger zu werden, sondern einfach ein paar gemütliche Runden mit Freunden zu spielen. Man sagt nicht umsonst, dass das mit Abstand beliebteste Format „Kitchen Table“ ist. Die eierlegende Wollmilchsau für quasi lau gibt es aber natürlich nicht, aber das ist bei keinem anderen aktuell populären TCG anders. Am Ende muss man sich halt überlegen, wie viel einem das Hobby wert ist und wie viel Geld man reinstecken will - Einsteigen und Spaß am Spiel kann man aber definitiv auch für eine schmale Mark haben.

Es kommt auch nicht unbedingt gut an, wenn man sich mit eigenen (fein abgestimmten, weil man hat ja alle) Casualdecks dazu „herabläßt“, mit diesen Leuten zu spielen.

Kannst du das etwas näher erläutern, was du genau meinst? So ganz verstehe ich nicht, womit du darauf hinauswillst.

Ich bin auch noch im Magic game drin, derzeit aber doch eher sehr selten. Ich spiele immer so 2 Decks. Zombie/Miln und Elfen liegen hier aktuell zusammengebaut rum. Leider kann ich mich nicht damit anfreunden Magic am PC zu spielen.. :confused:

Das stimmt nicht ganz. Du kannst durch ein bestimmtes Stellungsverständnis prophylaktische Züge machen, die der Eröffnungsidee deines Gegners entgegentreten. Aber darum ging es mir gar nicht, siehe unten.

Moment; es geht nicht um den Vergleich von Spielen selbst, sondern die verbreitete Klarheit des Regelwerks für Spieler! Im Prinzip hast du jetzt selber dargestellt, dass es da durchaus andere Alternativen gibt, die nicht weniger Spieltiefe habe, wo es weniger Probleme mit den Regeln gibt, u.a. aus den von dir genannten Gründen.

Ich habe in meinem ersten Posting das alles schon in einen Satz gepackt. :slight_smile:
Einem Anfänger fehlt dazu noch das entsprechende Wissen und die Erfahrung, das genauso zu machen. Diese Art der Beratung gab es im Comicladen bei uns um die Ecke jedenfalls nicht. Damals war das auch weniger einstiegsfreundlich. :smiley: Warum? Weil man mit dem Verkauf der Packs Geld machen möchte und darum geht es ja. Mit der Sparflammenberatung nimmt man Leuten auch die Möglichkeit, sich mal richtig in dem Spiel auszuprobieren und dann wird möglicherweise am Anfang falsch „investiert“. Ach herrje, mir fallen die ganzen Stories aus der Schulzeit ein, als Leute die Farbe wechseln wollten usw. :smiley:
Zur Wollmilchsau: es gibt so viele Spiele (auch Kartenspiele) die richtig viel Spaß machen und mit denen man sich geistig eine Weile beschäftigen kann. Die kosten alle nur das Material. :slight_smile: Ich habe nicht gesagt, dass andere TCG da wirklich besser sind.

Das ist eine Frage der Lebenserfahrung und das kann ich dir nicht in zwei oder drei Sätze packen. Ich kann dir aus meinen langen Touren mit diversen Freizeitabenden und verschiedensten Leuten nur sagen, dass dort Magic nicht so richtig hinpasst. Mir ist aber klar, dass dafür nicht jeder die Empathie hat. Es ist schon die Frage, ob man aus einem Kartenspiel eine Freizeitgestaltung macht, an der arme Leute nur begrenzt partizpieren können. Im Prinzip steckt das schon im Threadtitel. Das muss jeder für sich selber entscheiden und solange man mit Sammeln oder ganz bestimmten Leuten Spaß hat, ist das ja auch gut.

Also in jedem Laden der wirklich aktiv an der Vermarktung und dem Vertrieb seiner Spielkarten interessiert war, wurde der Kunde außerordentlich lange beraten und dann an die starter/Basis sets herangeführt. Oft wurde sogar ein solches Set ausgepackt und bei 1-2 Partien dem Kunden das Spiel erklärt. (Bei magic liegt oftmals sogar eine Einstiegserkkärung bei).

Das war auch keine Ausnahme, sowohl in Köln, Siegburg, Bonn, Kaiserslautern uvm. wurde das genauso gemacht. Und nicht erst seit gestern sondern in den letzten 15-17 Jahren.

Da von Einsteigerunfreundlich zu reden oder so zu tun als müsste man unmengen Geld investieren weil man sonst nix hinbekommt ist schon sehr weit hergeholt…

In Allen Ehren. Aber wie war es noch 1986 und 1990? wurde es wirklich besser?

Ich bringe zum Ausdruck, selbast ich damals in D-Land (gerade wiedervereinigt) gab ich lieber mein Taschengeld fuer Nintendo (NES)-Spiele aus als fuer Sammelkarten.

Du verwechselst da was. Es sind Sammelkartenspiele. Die Intention dieser ist in erster Linie das gemeinsame SPIELEN. Nur halt eben nicht wie in einem Quartett sondern (meistens) in einem komplett eigenem Regelwerk, das auch immer wieder erweitert oder verändert wird.

Natürlich sind es auch Sammelkarten und besonders mächtige Karten sind natürlich schwer begehrt, dadurch aber auch viel Wert, weil sie eine geringere Auflage haben.

Als das erste wirklich erfolgreiche, moderne Sammelkartenspiel gilt allgemein Magic: The Gathering (oder auch Magic: Die Zusammenkunft).

Und das erschien 1993!!!
86 und 90 haben die Kids noch ihre Hubräume miteinander verglichen!

FallenDevil: mit dem Kartenspiel „Magic“ stimme ich Dir zu. Aber noch 1990 gaben wir (nicht alle, aber viele) lieber 100 DM fuer eine halbe Stunde Kirmes in Duesseldorf aus, als fuer Panini-Stickerpackungen. Oder auch andere Sammelkarten. Ich Selbst freute mich sehr viel mehr ueber das aktuelle Castlevania. (1990 war es „Simon’s Quest“). Dafuer aber ist ein Forum da. Man kann nicht immer der selben Meinung sein. :slight_smile:

Jop, kann dir nur zustimmen.

Als das erste wirklich erfolgreiche, moderne Sammelkartenspiel gilt allgemein Magic: The Gathering (oder auch Magic: Die Zusammenkunft).

Hat Yu-Gi-Oh! nicht sogar als eine Art Fanfiction von Magic begonnen :ugly:?

Ich komm ja irgendwie immer noch nicht darauf klar …

Wie geil sind die Karten denn bitte? Ich muss mir mal ein paar von den Token besorgen :smiley:

Das Wort „einsteigerunfreundlich“ habe ich nicht verwendet. Wer dafür das Geld nicht hat, darf eben leider nur am Katzentisch Küchentisch spielen. Finde ich bei einem Kartenspiel ein bisschen schade, aber das ist eben meine Meinung. Die musst du nicht teilen. Es ist natürlich Ansichtssache, was man als „Unmengen“ an Geld bezeichnet. Dreistellige Beträge für ein relevantes Deck halten manche Leute, angesichts der Tatsache, dass es um bedruckte Pappe geht, vielleicht für ein bisschen viel. Wie gesagt, ich beziehe mich da auf den Spielteil und nicht den Sammelteil.
Die Dialoge hatte ich alle im Bekanntenkreis und im Endeffekt haben die Leute nach und nach aufgehört. Am Ende der Schulzeit war damit bei uns schon lange Schluss. Das ist ja auch alles Teil der Lebenserfahrung.

@Phondrason Haha, findest du? Ich weiß ja immer noch nicht so richtig, was ich davon halten soll. Einerseits fühlt es sich komplett unpassend an, auf der anderen Seite aber auch irgendwie … interessant :D.

Godzilla hatte sich auch schon die Ehre gegeben:

Mal unabhängig davon, wie man zu solchen Crossovers steht - bin gespannt, was da noch kommt. Game of Thrones klingt eigentlich wie eine logische Wahl.

die Godzilla-Karten sind halt der shit weil full-art und es die auch als normale Magic-Karten ohne das Branding gibt. Bei den TWD Karten musste ich kurz schlucken :ugly:

Ich glaube du verwechselst das mit Duel Masters, dass quasi eine Art Magic Light werden sollte.

Davon liegt hier auch noch ein Deck rum. Vom Setting gefiel mir das wirklich gut nur dieses System mit Karten als Schilde war unausgereift mmn.

Ich hab den Beitrag wieder gefunden, aber leider nie gecheckt, wie valide das ist:

Yu-Gi-Oh wasn’t originally a card game. It was originally a manga, written by mangaka and tabletop gamer Kazuki Takahashi as a love letter to his hobby. It actually covered a wide variety of tabletop games.
Takahashi was a big fan of Magic, so he wrote a manga chapter that was specifically about it. Of course, Magic is a bit too complicated to explain and show a game of within the pages that Weekly Shounen Jump will give a single manga chapter, and also owned by Wizards of the Coast, so instead of „Magic: The Gathering“, the characters played „Magic and Wizards“, a lawyer-friendly variation on Magic with simplified rules. Notice how the games played in the manga and anime resemble a game of Magic more closely than they do a game of Yu-Gi-Oh? That’s because that was the feeling Takahashi was trying to capture.
Magic and Wizards was a hugely popular concept, so Takahashi then based an entire arc on it. Then he moved on to other tabletop games, but Magic and Wizards remained such a popular concept that when Yu-Gi-Oh got an anime adaptation, it focused exclusively on Magic and Wizards (called „Duelmonsters“ in the English dub). Then the anime got popular enough that Konami was contracted to make an actual trading card game based on the show.
In other words, Yu-Gi-Oh is literally a Magic: The Gathering fanfiction that got way out of hand.

Vom Setting gefiel mir das wirklich gut nur dieses System mit Karten als Schilde war unausgereift mmn.

Interessant, das Digimon Card Game hat auch eine Art Schildsystem (nur, dass es dort Security-Cards heißt). Weiß aber nicht, ob das System von Duel Masters ähnlich funktioniert.

Wie krass! Das wusste ich gar nicht. Ich kenne die ersten paar Kapitel und war auch zunächst überrascht, dass es da so gar nicht um Karten ging… „way out of hand“ trifft es wahrscheinlich ganz gut! :slight_smile:

Duel Masters hatte auch eine herrlich selbstironische Serie:

„Wette er spielt jetzt den Bolshack Drachen?“
„Und ich spiele… DEN BOLSHACK DRACHEN!“
„Cool, woher wusstest du das?“
„Er spielt ihn immer, wenn er in Schwierigkeiten ist.“

Leider krankte für mich das Kartenspiel dann aber am Power Creep - also dass die Karten zu schnell zu krass wurden. Man hat quasi fünf Schilde. Sind die Schilde kaputt und wird der Spieler anschließend erfolgreich angegriffen, ist das Spiel zu Ende. Besonders starke Karten hatten dann den Effekt Doppelbrecher - sie zerstörten also zwei Schilde auf einmal, wenn der Angriff durchging. Kurz darauf gab es dann schon dreifach und vierfach Brecher… das war einfach too much. Ansonsten ists allgemein recht auffällig, dass Duel Masters als simplifizierte Version von Magic konzipiert wurde.

Ja, das kann ich verstehen, der Power Creep in Yu-Gi-Oh! war für mich auch besonders krass. Da hat Magic etwas einen Vorteil gehabt (auch, wenn es da natürich auch den Power Creep hat) - da waren einige der frühen Karten einfach so stark, dass man gesagt hat, das die Sachen, die danach kommen, nicht stärker sein dürfen/können. Beispiel Lightning Bolt und Shock:

Heute erscheinen übrigens die drei neuen Starter Decks für das Digimon Card Game - Venomous Violet, Machine Black und Giga Green.

Was man mit den Digimon Karten an Artworks raushaut ist einfach soooo fett. Glaube fast, dass das für mich derzeit die hübschesten Karten sind.

Jupp, das stimmt wohl so.
Unter anderem der Grund, warum sich die Regeln des Kartenspiels öfters ändern im Manga/Anime

Es sind die ersten englischen Karten für das One Piece Card Game erschienen. Ich habe mich noch nicht allzu intensiv damit auseinandergesetzt, weil wir als Spielgruppe möglichst frisch an das Thema herangehen wollten, aber auf den ersten Blick hat es einige Elemente aus dem Digimon Card Game, sowie dem Dragon Ball Super Card Game. Wir haben die Starter Decks bekommen, wovon es vier gibt - „Straw Hat Crew“ (Luffy als Leader), „Worst Generation“ (Eustass „Captain“ Kid als Leader), „The Seven Warlords of the Sea“ (Sir Crocodile als Leader, sowie „Animal Kingdom Pirates“ (Kaido als Leader). Aus der Spielgruppe hat auch jeder pünktlich das bekommen, was er haben wollte, was schon mal deutlich angenehmer und positiver war, als damals zum Digimon Card Game-Launch. Außerdem habe ich mir noch ein Display von der ersten Erweiterung „Romance Dawn“ für meine Sammlung gegönnt.

Was mir direkt aufgefallen ist, sind die doch meist eher etwas faden Artworks (die Alternative Arts mal ausgenommen, da sind einige sehr coole dabei) - aber da ist man vermutlich etwas vom Digimon Card Game verwöhnt. Am Donnerstag spielen wir die ersten Partien, bin schon gespannt, wie es uns gefallen wird bzw. ob es sich als „Sidegame“ neben Magic etablieren kann.