Die Kirche und deren Reformen sind ein brisantes Thema in der heutigen Zeit, in der besonders viele Menschen nach Selbstverwirklichung streben und um Rechte kämpfen, die dies gewährleisten. Die Kirche ist hier eine Instanz, die durch ihre konservative Haltung viele Menschen in einen unfassbaren, inneren Konflikt stürzt.
Reichlich Konfliktpotential besitzt in diesem Kontext auch ein Brief, welcher nun beim Vatikan einging und von 24 Frauen unterschrieben wurde, die alle ein Verhältnis zu einem Priester oder einem Ordensmann haben oder gehabt hatten. Diese Frauen empfänden diese Beziehung als unglaublich belastend und zerstörerisch, da sie im Konflikt mit ihrem Glauben und der Kirche steht. Kernaspekt des Briefes war den Papst um seinen Segen für diese Liebe zu bitten.
Bisher vertrat die Kirche die Haltung, dass eine Familie sich gegen die Aufopferung zum Glauben stellt. Sie verlange Zeit, Aufmerksamkeit und Zuwendung, die dann für die Aufgaben und Pflichten eines Priesters fehlen würden. Diese Frauen argumentieren nun damit, dass das Nichtausleben dieser Liebe ihre Pflichten mehr belasten würden, als der Verzicht und dass viele Priester aus der Beziehung und der Nähe sogar eine neue Kraft schöpfen können. Ferner liegt außerdem die Begründung, dass ein Kirchenmann, dem die Ehe und die weltliche Erfahrung fehle auch nur schwer die Probleme der Gemeinschaft nachvollziehen könne.
Halte das Bindungsverbot katholischer Priester aus oben genannten Gründen ohnehin für absoluten Schwachsinn, weshalb ich eindeutig „Ja!“ sage. Schafft den Mist ab!
Schwierig, schwierig.
Niemandem sollte es vorenthalten werden, einen Partner zu lieben. Da sind wir uns sicher einig.
Aber wer eine Partnerschaft und im besten Falle eine Ehe eingeht, der könnte sich theoretisch auch trennen beziehungsweise scheiden lassen. Und hier wird es für einen Priester dann amüsant.
Das Zölibat ist eine rein kirchenpolitische Geschichte die um 1000 n. Chr. eingeführt wurde. Um es mal mit den Argumenten erzkonservativer Kirchenvertreter zu sagen: In der Bibel steht nichts vom Zölibat!
Eventuell würde sich auch weniger an Kindern vergangen werden wenn das Zölibat fällt, aber das ist reine Spekulation da sowas in der evangelischen Kirche auch vorkommt.
Ich wär auch für die Abschaffung des Zölibats, da das den Priesterberuf einfach ungemein attraktiver machen würde. Es ist nicht so, als hätten wir genug Priester, und sicherlich werden viele, die Interesse an dem Beruf haben, dadurch abgeschreckt, keine Partnerschaft führen zu dürfen und keine Familie gründen zu können.
Andererseits kann die Kirche sich nicht ständig an den sich ohnehin immer ändernden Willen der Allgemeinheit anpassen, und das finde ich gut so. Hier müsste man klären, mit welchen Argumenten das Zölibat eingeführt wurde und ob es heute wirklich noch sinnvoll ist. Leider dauern solche Prozesse in der Kirche meist mehrere Jahrhunderte…
Gehört abgeschafft, eindeutig. Es spricht in der heutigen Zeit wesentlich mehr für eine Abschaffung als gegen eine Abschaffung. Man kann sich auch mit Familie dem Glauben voll und Ganz hingeben - es gibt genug Fulltime-Jobber, die mit Familie und Arbeit klarkommen, warum dann nicht auch Priester.
Weitere Argumente für eine Abschaffung:
[ul]
[li]Zölibat ist ein Hemmnis für neue Priester. Es ist bescheuert, einerseits über Priestermangel zu jammern und andererseits diese Hemmschwelle nicht zu beseitigen.[/li][li]Ich wage zu behaupten, dass es dann weniger Missbrauchsfälle gibt[/li][/ul]
Okay, sind nur zwei weitere Punkte, die mir ad hoc einfallen, allerdings finde ich nur einen einzigen Contra-Punkt: Der Scheidungsfall.
Neulich habe ich auch gehört, dass der eigentliche Grund für das Zölibat der Erbfall oder Scheidungsfall ist weil dann der Priester seiner Frau einen Teil seines Besitzes hätte abtreten müssen und da wäre dann auch kirchlicher Besitz druntergefallen. War in irgendeiner Doku auf irgendeinem öffentlich-rechtlichen Sender.
Dann müsste man die ganze Sache so umstellen, dass der kirchliche Besitz nur auf Lebenszeit geliehen ist und nicht weitergegeben werden darf und weg ist der Negativpunkt.
Rowdy hat recht, das Zölibat ist unbiblisch. Steht nix davon in der Bibel. Also von daher hat sich die Kirche selbst ein Kreuz auferlegt.
In der Bibel steht das wenn mann alleine also ohne Frau lebt, mehr Zeit für Gott hat als mit Frau und Kinder bsw.. ( die genau Textstelle müßte ich aber erst suchen)
Haber die katholische Kirche ist voller Erfindungen, weit ab der Bibel.
Ich glaube, dass ist ein typisches Thema, welches sich die betroffenen Personen annehmen müssen und eine Lösung finden sollte, und nicht jene, die damit sowieso nichts am Hut haben, aber zu allem eine Meinung haben.
Abschaffen.
Die Kirche ist nicht nur eine Institution im weltumspannenden Rahmen, sondern hat ja auch eine „Mission“: nämlich die Verbreitung des Wort Gottes. Neben den Regeln, die die Kirche als alleine Vertreterin Gottes legitimieren und sämtliche Konkurrenz ausschließen besteht die Botschaft eigentlich aus einfachen und nachvollziehbaren Inhalten: „Liebe deinen Nächsten“ ist für mich der Kerninhalt der christlichen Botschaft. Leider ist diese Aufforderung einfacher gesagt als getan, vor allem für Kirchenmittarbeiter in der katholischen Ausrichtung. Denn genau das dürfen sie nicht. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass besonders in den traditionellen Orten die Kirchenvertreter, nicht nur am Sonntag, auch für das seelische Heil verantwortlich sind und die Schäfchen bei Fragen zu ihnen kommen sollen und diese Leute dann nicht mal Erfahrungen aus erster Hand haben, dann find ich es schon grotesk. Soll ich als junger Katholik bei Beziehungsproblemen mit meinem Pfarrer reden? Da könnte ich auch mit nem Mehlalergiker übers Backen reden.
Wie kann die Kirche eigentlich so blind sein? Wir sind Menschen und Menschen brauchen nun mal Zuneigung und Liebe. Die Kirche ist wohl die einzige Institution, die noch weiter, als Nintendo, in der Vergangenheit lebt.
Ich persönlich würde eine Regelung wie in den orthodoxen Kirchen befürworten. Den Zölibat für Ordensleute aufrechterhalten während man ihn für die „normale“ Priesterschaft aufhebt. Im übrigen ist es bei den unierten katholischen Kirchen des Ostens auch so (also Kirchen die ehemals orthodox waren, und inzwischen wieder katholisch geworden sind). Ich würde mir wünschen dass sich diese Regelung auch auf die lateinische Kirche ausweitet.
Die Kirche fährt sowieso öfters eine Doppelmoral. Kondome verteufelt sie aber die Vatikanbank spekuliert mit Aktien von Kondomherstellern. Schwule verachtet sie aber im Vatikan gibts nen Schwulenclub unter den Kardinälen.
Unserem ehemaligen Dorfpfarrer (katholisch) wurden auch mehrere Kinder nachgesagt. ^^