Der Film ist einsame spitze. Es handelt sich um Zeichentrick, dennoch gibt es eine Art Effekte, die mehr als Zeichentrick ist. Am Ende gibt’s sogar Realaufnahmen. Der Stil der Figuren ist sehr anders als beispielsweise die japanischen Animes, jedoch passt alles sehr zusammen. Auch die verschiedenen Halluzinationen sowie die gut ausgewählten Sounds runden das ganze gut ab. Vor allem die Tatsache, dass es sich hierbei nicht um Fiktion sondern um die Wahrheit handelt, ist eine Wucht. Vor allem, dass so sachlich berichtet wird (was von israelischer Seite ja hätte anders gemacht werden können), ist sehr schön.
So schrecklich vor allem die Massaker auch waren, nahm der Film meiner Meinung nach jedoch nicht so extrem emotional gefangen wie z. B. Persepolis.
Unbedingt in der Originalfassung ansehen!
Zusätzliche Informationen zu den Massakern:
DER SPIEGEL 39/1982 vom 27.09.1982, Seite 139
Israel: „Wir sind alle Mörder“
Unter den Augen der israelischen Besatzer kam es in Beirut zu „einem der barbarischsten Ereignisse unserer Tage“: einem gnadenlosen Massaker in den Flüchtlingslagern der von ihren Männern getrennten Palästinenser-Familien. Israel geriet auf die Anklagebank der Weltöffentlichkeit, Israelis protestierten gegen ihren Premier. „Begin“, so der amerikanische Senator Barry Goldwater, „ist eine Bedrohung für die Zukunft Israels.“
BERICHT
DER SPIEGEL 46/1982 vom 15.11.1982, Seite 159
Menschlich bleiben
Die Untersuchung der Massaker von Beirut, bei der Begin als Zeuge auftrat, belegte die Mitwisserschaft der Militärs - und ließ vieles offen.
BERICHT
DER SPIEGEL 7/1983 vom 14.02.1983, Seite 112
„Jeder von euch ist ein Rächer“
Ein libanesischer Milizionär über seine Taten beim Massaker von Beirut Wie die Falangisten im September 1982 in den Beiruter Palästinenser-Lagern Sabra und Schatila vorgingen und ein Blutbad sondergleichen anrichteten, schilderte einer der beteiligten Milizionäre - sein Name ist der Redaktion bekannt - jetzt dem SPIEGEL.
BERICHT
DER SPIEGEL 7/1983 vom 14.02.1983, Seite 108
Israel: „Warum sollen wir Juden bestrafen?“
Premier und Außenminister desinteressiert, der Verteidigungsminister direkt mitverantwortlich - schlimmer hätte das Verdikt der israelischen Kommission nicht ausfallen können, die das Massaker von Beirut untersuchte. Verteidigungsminister Scharon trat zurück - aber erst, nachdem der Streit um die Schuldfrage auch in Israel ein Todesopfer gefordert hatte. Besorgte Israelis befürchten eine Brutalisierung ihrer Gesellschaft.
BERICHT