Das ist eher meine persönliche Liste, als eine „objektive“. Spiele, wie The Last of Us oder Dark Souls/Demon Souls haben dieser Dekade zweifelsfrei ihren Stempel aufgedrückt und werden gemeinhin hochgehalten, finden sich aber nicht auf meiner Liste wieder. Außerdem versuche ich, die Liste einigermaßen kompakt zu halten und beschränkte mich auf „nur“ zehn Spiele, sonst schreibe ich mir noch einen Wolf, und bilde wirklich nur die Speerspitze ab, obwohl es noch einige andere Spiele gegeben hätte, die sich eine Eintragung verdient hätten. Final sei noch gesagt, dass ich immer noch viele Spiele, die ich eigentlich spielen muss, aus dieser Dekade auf dem Stapel der Schande haben - eventuell verbirgt sich darunter auch ein Kandidat, der eigentlich auf der Liste aufscheinen sollte.
Fallout: New Vegas (2010)
Den Anfang macht mein persönliches Lieblingsspiel und damit auch das in meinen Augen beste Spiel dieses Jahrzehnts. Ich mochte/mag Fallout 3 unfassbar gerne und fand - entgegen mancher anderer Meinungen - das Bethesda die Umwandlung der Fallout-Serie in ein modernes Spielsystem (oder das, was damals als „modern“ galt), gelungen ist. Obsidian Entertainment hat dann dieses Fundament genommen und allen Ecken und Enden verbessert. Die Spiel punktet mit einer interessanten Story, in der man das Schicksal der Mojave und New Vegas entscheidet. Außerdem überzeugen vielen spannenden Nebengeschichten und Liebe zur Fallout-Lore. Generell schafft es das Spiel, eine unfassbar dichte und beklemmende Atmosphäre zu schaffen - sei es, wenn man nachts alleine durch die Wüste streift oder verlassene Gebäude aus der Vorkriegszeit untersucht. Dabei werden auch viele politische und philosophische Themen thematisiert und man hat als Spieler viel Raum, sich und seinen Charakter zu entfalten. Dazu kommt noch ein verfeinertes Perk- und Levelsystem sowie das motivierende Fraktionssystem, in dem man entweder Allianzen schmieden, Kriege entfachen oder einfach nichts tun kann. Die Mojave-Wüste und ihre Nebenschauplätze besteht aus vielen kleinen und größeren Gruppierungen, die ihre eigenen Ziele verfolgen - sei es die Unterwerfung der Einwohner oder auch nur simples Überleben. Wirklich vollständig ist das Erlebnis - und dafür wird manch einer mich sicher steinigen wollen - aber erst mit dem genialen Modsupport, den die Community auf die Beine gestellt hat. Meine gemoddete Version macht das eigentliche Spiel noch einmal um so viel besser - deutlich bessere Grafik, besseres Balancing, mehr Quests, mehr NPCs, mehr Hideouts oder was auch immer das Herz begehrt.
Mass Effect 2 (2010)
Der Nachfolger zu Mass Effect hat im Grunde alles richtig gemacht, was man als Fortsetzung berücksichtigen sollte. Das etwas sperrige Kampfsystem aus dem Vorgänger ist deutlich knackiger und responsiver geworden, die Charaktere sind toll geschrieben und wachsen einem regelrecht an’s Herz. Dazu kommt noch ein spannendes Universum, dass mit seiner Lore zum Entdecken und Forschen einlädt. Die Story ist episch und es macht einfach Spaß, sich seine Crew aus allen Winkeln des Universums zusammenzusuchen, alle mit ihrer eigenen Vorgeschichte und Motivation, samt entsprechendem Konfliktpotential. Allerdings hätte ich mir etwas mehr RPG-Elemente gewünscht. Alles in allem fühlt es sich mehr wie ein Third-Person-Shooter mit RPG-Elementen an, was aber wirklich gut funktioniert hat. Nach Mass Effect 2 ging es leider stetig bergab mit der Serie - mit Mass Effect 3 war ich schon nicht mehr rundum zufrieden und mit Andromeda schon gar nicht. Nichtsdestotrotz, blicke ich bei Mass Effect in erster Linie auf einen wahnsinnig guten zweiten Teil zurück, in den ich viele Stunden investiert habe.
Und Tali <3.
[b]The Elder Scrolls V: Skyrim /b
Für mich hat sich Skyrim in vielen spielerischen Bereichen eher wie eine verwässerte Version von Oblivion angefühlt (die sich wie eine verwässerte Version von Morrowind angefühlt hat). Nichtsdestotrotz, hat Bethesda hier eines der besten RPGs geschaffen. Eine interessante Geschichte in einem Gebiet, welches vom Bürgerkrieg zwischen Kaiserreich und den Rebellen der Sturmmäntel erschüttert wird. Es lädt zum Erkunden ein und bietet massig Content in Form von Quests, Dungeons etc. Dazu kommt ein geradezu legendärer Soundtrack, der sich immer wieder auch heute in mein Gehör mogelt. Sein volles Potential entfaltet das Spiel, ähnlich wie Fallout: New Vegas, jedoch erst mit dem Modsupport.
[b]The Walking Dead /b
In diesem Jahrzehnt hat sich Telltale Games als eines meiner Lieblingsentwicklungsstudios entpuppt - bevor man das Studio mit Vollgas gegen die Wand gerast hat. Ich hatte von dem Spiel im Vorfeld nichts erwartet und wurde mit Tränen in den Augen am Ende zurückgelassen (männliche Tränen, nichts emotionales). Eine unfassbar dichte und gleichzeitig deprimierende Geschichte mit wahrscheinlich dem besten Videospiel-Kind aller Zeiten. Im Gegensatz zu vielen anderen, mochte ich auch noch die zweite Season sehr gerne, wenn sie auch nicht ganz an das Niveau vom Erstling anknüpfen konnte (wobei man sagen muss, dass der erste Teil auch einen gewissen Überraschungseffekt hatte). Leider war dann Season 3 Quatsch mit Soße und für die letzte Season konnte ich mich irgendwie auch nicht erwärmen.
[b]Fire Emblem: Awakening /b
Mit Awakening hat die Serie einen großen Sprung in vielerlei Hinsicht gemacht. Die spannende Rundenstrategie wurde verfeinert, die Präsentation wurde deutlich aufgewertet und das Storytelling hat noch eine Schippe draufgelegt. Was mir aber vermutlich am besten gefallen hat, sind die vielen, tollen Charaktere, die einem im Laufe der Geschichte an das Herz wachsen. Stellenweise hat man es jedoch etwas mit dem „Humor“ übertrieben bzw. fühlt es sich manchmal etwas fehlplatziert oder antiklimaktisch an.
[b]Grand Theft Auto V /b
GTA ist eine Serie, die mich jetzt seit fast zwei Jahrzehnten (seit GTA III) begleitet, dementsprechend habe ich eine ganz eigene emotionale Beziehung zu der Serie. Egal, ob als junger Hüpfer (Altersbeschränkungen my ass!), Teenager oder Erwachsener - GTA war im Grunde immer da und genial. In Bezug auf GTA V, mochte ich den düsteren, depressiveren, „geerdeteren“ Zugang von GTA IV lieber, als dass Action-Heist-Moviel-Flair von GTA V - nichtsdestotrotz, ein fantastisches Spiel. Endlich ein vernünftiges Schieß-und Deckungssystem gehört zu den wichtigsten Verbesserungen, daneben hat das Game alles, was ein gutes GTA braucht: Unbegrenzte Freiheit mit einer Stadt, die quasi für sich der wichtigste Charakter ist, eine unterhaltsame Geschichte samt einem weiten Arsenal an Charakteren, die für sich stehen sowie der typisch sarkastische Zugang zu dem (damals) aktuell Stand der US-Gesellschaft und Kultur.
Civilization VI (2016)
Als jemand, der gerne Strategiespiele spielt und sich für Geschichte, Politik, Militär und ähnliches interessiert, ist die Civilization-Serie ein Traum. Ich musste überlegen, ob ich Civ V oder Civ VI in die Liste nehme, habe mich aber für letzteres entschieden, nachdem sich das Spiel im Laufe der Zeit gemausert hat und mittlerweile richtig gut ist. Das System ist mittlerweile komplex genug und wurde um vernünftige Faktoren wie Loyalität erweitert. Mir macht es einfach sehr viel Spaß, mein Reich großzuziehen, aber am meisten Spaß habe ich mit den vielen Szenarien und Mods, in denen man nicht nur historische Ereignisse nachspielt, sondern quasi auch „alternative“ Ausgänge erschafft.
Persona 5 (2017)
Eines der besten JRPGs aller Zeiten. Mitreißende Story mit liebevoll geschriebenen Charakteren in einem Spiel, dass sich wie eine Art Digimon/Pokémon für Erwachsene anfühlt - und ich mag Digimon und Pokémon. Was das Spiel für mich aber für immer einzigartig machen wird, ist das Unikat-Amalgam der audiovisuellen Gestaltung. Egal, ob es der tolle Zeichenstil ist, coole Animationen im Kampf oder der geniale Soundtrack, der auch Einzug in meine persönlichen Playlists gefunden hat - all das gibt dem Spiel einen ganz eigenen, coolen und magischen Touch und kreiert eine eigenständige Identität, die man kilometerweit wiedererkennt.
God of War (2018 )
Ich mochte immer den epischen Aspekt und das Setting mit der griechischen Mythologie von God of War sehr gerne, konnte mich aber nie durch das stumpfe und monotone Kampfsystem durchquälen. Die Neuorientierung von God of War im Jahre 2018 war genau das, was es gebraucht hat, um mich in den Bann zu ziehen. Zwar hat man die griechische Mytholgie gegen die nordische getauscht, dem brachialen Pathos und Epos hat es jedoch keinen Abbruch getan. Daneben wurde das Kampfsystem dahingehend verändert, dass man nicht mit unendlich Gegner zugespammt wird und sich dann einfach wild durchschnetzelt, sondern wirklich einen Kampf fecht, in dem alles konzentrierter ist. Dazu kommt noch die mitreißende Geschichte sowie mit Kratos und Atreus eine tolle Vater-Sohn-Dynamik, die es so kaum in Videospielen gibt. In meinen Augen eines der besten PlayStation-Exclusives, für die man sich eine PlayStation holen sollte.
Super Smash Bros. Ultimate (2018 )
Für mich war das Genre lange Zeit tot. Früher habe ich gerne Super Smash Bros. für Nintendo 64 gespielt und danach verschiedene Tekken-Ableger, irgendwann hat mich das Genre aber komplett kalt gelassen und war für mich über eine Dekade lang uninteressant bzw. habe ich verschiedenen Spielen eine Chance gegeben, aber keines konnte mich wirklich länger halten. In meinem Freundeskreis haben sich dann viele SSBU geholt und ich dachte mir, ich gebe dem ganzen eine Chance. Zum Glück, denn Ultimate hat sich zu einem meiner Lieblingsspiele gemausert. Es macht einfach sauviel Spaß, vor allem mit Freunden gegeneinander anzutreten, egal ob Solo, oder Teambattle und Turniere zu veranstalten. Abseits davon, ist das Spiel, dafür, dass es über 70 Charaktere hat, sehr gut ausbalanciert und es gibt wenige wirklich krasse Ausreißer wie z.B. Little Mac.