Kingdom Come: Deliverance

Genre: RPG
Entwickler: Warhorse Studios
Release: Q4 2016
Engine: CryEngine 3

Ein opulentes, hystorisch an Fakten orientierendes, sehr ambitioniertes Rollenspiel im Mittelalter des 15. Jahrhunderts. Finanziert wurde es per Kickstarter, 400.000€ waren das ursprüngliche Ziel, mittlerweile hat man über 2.000.000€ gesammelt und sammelt weiter um mehr Features zu implementieren und das bisher erreichte ausreifen zu lassen.

Wer das Projekt unterstützen möchte kann das hier tun.

Keine Magier, keine Drachen, keine Elfen - kein Fantasy RPG.

//youtu.be/nyfmd9ZMyIw

Information über Geschichte und Karte

Das Spiel startet im Jahre 1403, nach dem Tod des Karl IV (1316-1378 ). Die Söhne Sigismund (1368 - 1437) und Wenzel (1361 - 1419) kämpfen um den Thron.

Geschichtliche Hintergründe

Wenzel wurde als Thronfolger bestimmt und er wurde Römischer Kaiser. Aber er kümmerte sich nicht wirklich um die Angelegenheiten seines Reiches. Und wurde somit in Machtkämpfe verwickelt. Um 1400 wurde er als König abgewählt. Wenzel wollte die Krone zurückerobern mithilfe seines Bruders. Aber am Ende war Sigismund gegen ihn und sperrte ihn ein. Wenzel konnte im Jahre 1403 flüchten. In dieser Zeit brachen Unruhen aus.(Quelle Wikipedia)
Von diesem Punkt startet der Spieler, als Sohn eines Schmieds.

Kriege dieser Zeit

Da ich keine genaue Zeitspanne habe, wenn das Spiel stattfindet, werde ich hier einige Kriege im 15 Jahrhundert beschreiben:

Hussitenkriege (1419 - 1436)
Wenzel starb in diesem Jahr, wenn die Kriege begannen. Darum denke ich wird dieser Konflikt nicht im 1.Akt behandelt. Aber es kommt darauf an wie die Entwickler die Geschichte angelegt haben. shipit
Vor dem Ausbruch der Kriege gab es Spannungen zwischen Deutschen und Tschechischer Bevölkerung, weil die hohen Positionen meist von Deutschen besetzt wurde (nur eine von mehreren Gründen). Jan Hus spielte eine entscheidende Rolle.

Mögliche Personen die dem Spieler begegnen:

Für alle Spieler die ein Barde werden wollen, werden vielleicht Oswald von Wolkenstein (1377 - 1445) begegnen. Er war Sänger und Komponist. Oswald war auch im Gefolge von Sigismund.Und schrieb die Schlacht von Prag nieder. Ausserdem reiste er in viele Länder, was in dieser Zeit eine Seltenheit war. Durch eine Krankheit kann er nur ein Auge öffnen und sehen.

Geografie

Das Spiel ist um die Burg Pirkštejn v Ratajích angesiedelt (Koordinaten 49°50′27″ N, 14°57′17″ E für Google Earth kann auch mit Google Street View besichtigt werden).
Es sieht nach einer Interessanten Gegend aus. Eine weitere grosse Burg ist in der Nähe, mit dem Namen Burg Český Šternberk. Vielleicht kommt sie auch im Spiel vor.
Die beiden Orte liegen an der Sázava einem Nebenfluss der Moldau.

(Dank an Erunamo fürs zusammentragen)

Weitere Informationen, auch über das Team findet ihr hier

Ah, es gibt also doch einen Thread zum Spiel, man muss nur selbst suchen…

Ich habe grade einen sehr interessanten Artikel zum Spiel gelesen und würde gern wissen, was ihr davon haltet:

https://lepetitcapo.wordpress.com/2018/01/13/das-authentischste-historienspiel-aller-zeiten-die-gewaltige-schraeglage-von-kingdom-come-deliverance/

Für alle, die grad keine Zeit zum lesen haben: Im Großen und Ganzen gehts darum, dass der der Mitbegründer von Warhorse Studios und Lead Designer von Kingdom Come Deliverance Daniel Vávra wohl mehr oder weniger offen zugibt, Rassist/Sexist/whatever zu sein und dass sich das wohl auch im Spiel wiederspiegelt. Und zwar nicht so, dass man Rassismus als „historische Gegebenheit“ hinstellen könnte (darauf wird zwar verwiesen), sondern eher unterschwellig nach dem Motto „ich mal mir die Vergangenheit wie sie mir gefällt“.

Ich bin ehrlich, ich war sehr neugierig auf Kingdom Come: Deliverance und hab die Entwicklung immer mal wieder sporadisch verfolgt. Und das Setting „Mittelalter ohne Fantasy“ find ich nach wie vor spannend. Aber ich muss gestehen, es sträuben sich bei mir etwas die Nackenhaare bei dem Gedanken, mit einem Kauf offensichtliche Neonazis zu unterstützen…

Aber wie seht ihr das? Sollte man Entwickler als Person und Spiel getrennt voneinander betrachten? Kann man das überhaupt? In der Filmindustrie gibts schließlich auch viele Arschlöcher und trotzdem schauen sich viele deren Filme an… Bin auf eure Meinungen gespannt :slight_smile:

Das ist wirklich schwer. Ich persönlich trenne sowas entweder gar nicht, oder nur sehr, sehr ungern. Kenne aber auch einige, die das anders sehen. Frei nach dem Motto „so möchte er das halt darstellen und dann ist das erstmal so“.

In diesem Fall würde ich jedenfalls nicht alles auf Rassismus runterbrechen, nur weil keine Schwarzen vorkommen. Letzten Endes ist er ja auch nicht der einzige, der an dem Spiel beteiligt ist. Deshalb gefällt mir der Artikel (habe den mal etwas quergelesen) auch nicht so sehr, weil er sich sehr auf ein paar, mal mehr, mal weniger gravierende, Aussagen stützt und dann direkt die Keule in Form von „wie kann so ein Spiel PC Spiel des Jahres sein, wenn der Typ da ein Rassist ist?“ auspackt.

Das sehe ich auch genauso und der Artikel ist auch etwas reißerisch geschrieben. Teile auch nicht alles was da drin steht. Aber als Lead Designer hat man ja nun auch einen gewissen Einfluss auf das Spiel. Und wenn man dem Artikel glauben darf, gibt es unter den Entwicklern noch mehr, die diese Ansichten teilen.

Ich würde das jetzt auch gar nicht so auf „es gibt keine Schwarzen!“ runterbrechen. Interessant finde ich dann auch, wie Antisemitismus im Spiel dargestellt wird.

Leider ist es und er heutigen Zeit einfach so, dass sowas viel zu viel Einfluss hat.
Jeder Pfosten einer mehr oder weniger „Minderheit“ ist der Meinung er hätte das Rech in Medien jeglicher Form repräsentiert zu werden, da es sonst rassistisch/anti-XYZ-Gruppe ist und denkt dabei, man dürfe den Entwicklern/Schriftstellern/Designer sagen, wie sie ihre Werke zu machen haben.
Sehe für mich selbst kein Problem ein Spiel unabhängig von EINER(!!) Person, die daran arbeitet zu betrachten.
Wenn ein Spiel spassog ist, kann einer der Entwickler oder der Erfinder von mir aus Pädophil sein…das hätte für mich keinen Zusammenhang zum Spiel per se.

Das ist eben IMO eine der Schattenseiten vom Internet; irgendein besonderes Schneeflöckchen fühlt sich persönlich angegriffen und dann schlägt es dank sozialen Medien riesen Wellen .

Gerade wegen des versuchten realistischen Kontexts finde ich das in Ordnung. Es wird sich bemüht ein bis zu einem gewissen Maß authentisches Böhmen darzustellen. Da liefen nunmal nicht überall schwarze und transsexuelle rum. Man muss den Ball auch mal flach halten.

Was der Mann persönmich denkt ist imo in nem anderen kontext zu betrachten.

Boah, das ist ein sehr interessantes Thema.

Zu sagen, ich würde die Personen hinter einem Spiel vom Spiel trennen, wäre heuchlerisch, denn ich boykottiere seit Jahren EA und das nicht nur weil ich eigentlich reiner Singleplayer bin und EA nichts bietet, was mich interessiert, sondern auch wegen des Logos mit dem großen E und dem großen A. Jedoch geht’s mir eher darum, dass EA die ganze Branche nachhaltig immer weiter schädigt und nicht um politische Meinungen.
Mir würde es schwer fallen, ein Spiel nur deshalb nicht zu kaufen, weil ich damit Rassisten unterstützen würde, wenn das Spiel mir dann aber ansonsten zusagt. Wenn sich das aber wirklich im Spiel wiederspiegelt (und das nicht nur um dem zeitlichen Kontext gerecht zu werden), würde ich daraus wohl meine Konsequenz ziehen.

Vielleicht ist es ja wirklich auch nur etwas „augebauscht“. Ich mein, wenn es in dem Spiel offensichtliche Beeinflussung in eine bestimmte (politische) Denkweise gäbe, dann hätte man das ja auch schon früher gemerkt und nicht erst jetzt kurz vor Release. Aber mal sehen, wie es dann letztendlich wird.

Habe den Artikel auch vor ein paar Tagen gelesen. Die angeführten Beispiele sind teilweise ein bisschen schwach, aber es kommt dennoch gut hervor, was die Aussage ist.

Prinzipiell bin ich natürlich für die künstlerische Freiheit im Gamedesign. D.h. jeder darf sein Spiel so machen, wie er oder sie möchte. Da sollte man trotzdem als verantwortungsvoller Mensch darauf achten, welchen Einfluss sein Spiel auf die Spieler und die Gesellschaft hat.
Wenn allerdings der Lead Designer herkommt und sagt, sein Spiel hätte keine anderen Menschen als weiße Männer (z.B. auch als playable Character), weil es im 15. Jahrhundert nur weiße Männer gab, und dies als historischen Fakt darstellt obwohl dies kein historischer Fakt ist, dann finde ich das sehr heuschlerisch.
Soll er halt sagen, dass er keinen Bock hat, Frauen und Männer die nicht stereotyp polnisch/deutsch sind, einzubauen. Aber daherkommen und so tun, als wäre es ein Fakt ist echt lame.

Verzeih, ich bin in Mittelalter nicht allzu sehr bewandert, aber gab es denn im 15. Jh. Schwarze oder Ostasiaten in Böhmen?

Vereinzelt wird es die sicherlich gegeben haben.Aber inwieweit das zurückverfolgbar ist, ist schwierig. Ich denke das ist einfach nicht der Rede wert. Bei Dynasty Warriors oder so sinds ja auch immer nur Chinesen/Ostasiaten. Da schreit auch kein schwarzer „Hier ich bin unterrepräsentiert“ :ar:

Nein, es gab keine. Es war und wird von den Tschechen bewohnt. Böhmen befand sich im heutigen Tschechien.

Wer mehr wissen will, darf sich gerne hier bedienen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Böhmen

Wer sich von historischen Fakten beleidigt fühlt, hat nicht alle Tassen im Schrank. Dazumal gab es wenig bis keine dunkelhäutige im mittelalterlichen Europa. Und weil sich das Spiel auf die Realität stützt, gibt es an sich nicht viel zu diskutieren. Würde sich das Spiel auf Fantasy orientieren, wäre das natürlich etwas Anderes.

Weil dort auch keiner drauf eingehen würde. Hier wird jedem der laut genug schreit die Aufmerksamkeit nur so hingeworfen.

Zum Topic: Mir egal was für eine Einstellung die Person hat solange sie nicht versucht mich dafür zu gewinnen oder das Spiel maßgeblich beeinflusst. Bin aber auch keine Person die sofort Butthurt ist wenn mal wieder ein „falsches“ Kind einen Pullover an hat ( kann ein Kind falsch sein?..)

Keine Angst, ich bin Ostdeutscher. Ich weiß, wo Böhmen liegt. Mir ging’s eher um Sklaven oder Einwanderer.

Da musst du halt ein wenig unterscheiden. Es wird unrealistisch sein, wenn du dir in der Zeit Repräsentanten aller unterschiedlicher Herkünfte herwünschst. Es ist aber genauso unrealistisch zu sagen, dass es nur Käsejungs gab. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass in Böhmen auch gelegentlich mal Leute da waren, die anders aussahen. Reisende und Händler z.B.. Allein wenn man mal einen Blick auf den Süden Europas wirft, unterscheiden sich die Menschen da schon sehr vom Aussehen. (Und man weiß z.b. dass vor der Inquisution Spanien relativ viele dunkelhäutige Menschen beherbergte). Russland ist auch nicht zu weit entfernt, als dass ein schlitzäugiger Mensch sich nicht mal nach Böhmen verirren könnte. Wenn du genaue Facts haben willst, wird es sicher einen Historiker geben, der dir das belegen kann (ich glaube, in besagtem Artikel gabs auch ne Quelle).

Es zeigt halt schon etwas, wenn der Entwickler einerseits mit historischer Korrektheit wirbt, andererseits die Existenz von anderen Völkern kategorisch ausschließt. Nämlich Ignoranz. Ein Spiel wird nie komplett historisch Korrekt sein oder super realistisch, es ist allein schon durch die Zeit in der es entsteht und den Modus Videospiel beeinflusst.

Man wird im Endeffekt erst sehen, ob das Spiel wirklich diese Ignoranz zeigt oder ob es auch den ein oder anderen Vertreter anderer Völker im Spiel gibt.
Es verleiht dem Spiel leider einen unangenehmen Beigeschmack.

Ein wenig eine Schande, dass das Interesse an dem Spiel respektive dem Thread erst durch so etwas entsteht. Ich verfolge die Entwicklung des Spiels seit der Ankündigung und verschlinge jeglichen Input von Entwicklern bzw. PR. Ich habe mir in meinem Kopf ein Bild von Daniel Vávra, dass stimmen kann, oder nicht. Demnach ist er jemand, der zweifelsfrei zumindest einen Hang nach rechts hat und auch Themen wie Verschwörungstheorien nicht abgeneigt ist, beziehungsweise auch ein Abbild der politischen und gesellschaftlichen Stimmung in vielen Köpfen in den Visegrad-Staaten ist. Mehr wage ich, aus dieser Distanz heraus, nicht zu beurteilen und eigentlich bin ich auch der Meinung, dass mir das nicht zusteht. Das Mindeste jedoch, was ich da erwarte, ist, politische Einstellung - soweit es sich im Rahmen halten lässt - als Privatsache handzuhaben und wenn das nicht klappt, dann ist es für mich auch kein „Make-Or-Break“, da ich die Person hinter dem Produkt von dem eigentlichen Produkt trenne. Wer solche Maßstäbe anlegt und die Person von dem Produkt nicht trennen kann, sollte sich vielleicht darüber Gedanken machen, welche „Lieblingssänger und -schauspieler“ beispielsweise in Verbindung mit Sexualdelikten gebracht werden.

Ich würde gerne damit anfangen, zu sagen, dass ich den Text nicht nur sehr schwach geschrieben finde, sondern auch geradezu reißerisch und ich würde behaupten, dass der Text nicht zuletzt ideologisch motiviert ist. Außerdem ist der Author vollkommen unfähig, das Produkt und die Menschen dahinter zu trennen.

Statt einer kritischen Auseinandersetzung erntete Kingdom Come: Deliverance obendrein noch den Best PC Game Award der Gamescom 2017… [22]

Das Spiel hat diesen Award nicht wegen mangelnder kritischer Auseinandersetzung oder sonst etwas bekommen, sondern weil es fucking geil aussieht und sich viele die Finger danach lecken. Den meisten ist es scheißegal, wer dahintersteckt und es interessiert sie in vielen Fällen auch nicht - am Ende des Tages halte ich es für vollkommen legitim, wenn Leute einfach nur das Videospiel genießen wollen.

Am besten finde ich jedoch, dass man einerseits dem Spiel seine selbstdeklarierte Authenzität in Abrede stellt, gleichzeitig aber empört ist, dass man in diesem Bereich nicht vollkommene Authenzität an den Tag legt.

Zum Burzum-T-Shirt: Die Diskussion gab’s damals schon. Ich kenne die Band nur am Rande, aber soweit ich weiß, lassen die Künstler ihre politische Ausrichtung weitgehend aus den Texten draußen. Ich kann nicht beurteilen, ob das stimmt, glaube aber, dass nicht jeder, der z.B. Rechtsrock hört, unbedingt ein Nazi ist, sondern vielleicht auch einfach nur die Musik mag. Nichtsdestotrotz, wird die Tendenz in den Meisten Fällen eine klare sein. Ich habe früher z.B. auch viele Rapper gehört, die offen homophob waren und das auch nicht aus den Texten ausgeklammert haben, während ich selber für eine Gleichberechtigung Homosexueller in allen Lebensbereichen bin.

in my 70+ hours spent within it, I don’t recall a single non-white humanoid anywhere — not in Skellige, Novograd, Oxenfurt or anywhere else. Once I realized this I couldn’t stop looking for any example of a person of color anywhere, and I never found it, unless you count naked monster women sitting at the feet of a boss like a slightly more awkward tribute to a Frank Frazetta painting“.

Das ist aber ein interessanter Punkt, den ich hier vollkommen wertfrei in den Raum stellen will, aber den ich eben doch sehr interessant finde: Wie viele weiße Menschen gibt es z.B. in Ryu Ga Gotoku? Gibt es z.B. in Japan eine ähnliche Diskussion? Oder anders gefragt: Gibt es überhaupt in Ländern, außerhalb bestimmter Länder Europas und Nordamerikas, ähnliche Diskussionen, beispielsweise über Film und Fernsehen? Ich habe z.B. noch nie am Balkan gehört, dass sich irgendjemand beschwert hat, dass in der Fernsehserie XY so wenige Menschen anderer Hautfarbe repräsentiert sind - was nicht heißen muss, dass es niemanden stört, aber das Echo ist dann doch deutlich leiser. Nicht falsch verstehen: Wie gesagt, das ist eine wertfreie Frage und soll die Wichtigkeit des Themas nicht in Abrede stellen.

Die vielleicht dümmste Aussage steht passenderweise am Schluss:

Und schade – Kingdom Come: Deliverance hätte so gut werden können. Aber wohl nur ohne Daniel Vávra als Chefentwickler.

Mal ganz abgesehen davon, dass das Spiel noch nicht einmal erschienen ist und man die Qualität noch nicht abschließend beurteilen kann, ist das wieder ein guter Beweis dafür, dass man hier nicht Produkt von „Künstler“ trennen kann, sondern das Produkt schlechter wahrnimmt, einfach, weil die politische Einstellung des „Künstlers“ - so wenig nachvollziehbar sie auch sein mag - nicht in das eigene Weltbild passt.

Summa summarum, wird sich der Text wie eine Verteidigung lesen und sich wieder der ein oder andere provoziert fühlen, soll es aber tatsächlich nicht sein. Ich teile Vávras Ansichten nicht, das ist aber auch vollkommen irrelevant, denn ich will mit ihm kein Bed & Breakfast gründen, sondern ein Videospiel seines Arbeitgebers spielen - und dafür ist mir seine politische Einstellung vollkommen irrelevant. Wenn er der hartgesottenste Neonazi auf der Welt wäre und das ständig öffentlich nach außen tragen würde, würde ich das Spiel trotzdem spielen - allerdings würde ich es mir dann wahrscheinlich eher aus dem Internet saugen.

Ich freu mich auf Kingdom Come: Deliverance, weil es für mich wie ein sehr geiles Spiel wirkt.

In vielen Aspekten stimme ich dir zu, dennoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Trennung von Künstler und Kunst wirklich so bedingungslos möglich ist. Ergeben viele Werke nicht erst im Kontext und in der Lebensgeschichte des Künstlers Sinn?

Wobei natürlich hier, bei einem Spiel, nicht nur ein einziger Mensch daran beteiligt ist.

Meine Meinung ist, dass Kunst ohne den Kontext funktionieren muss. Wenn mir ein Bild oder ein Buch nicht gefällt, ist mir doch scheißegal, ob das so kacke aussieht, weil der Künstler gerade eine depressive Phase hatte. Ich find’s dann einfach kacke.

Ein Großteil der Kunstwerke zünden nur durch die Message und den Kontext dahinter, den man natürlich kennen muss.

Ein Ocarina of Time findest du doch auch noch stark, obwohl es technisch aus heutiger Sicht eine einzige Katastrophe ist.

Man kann/darf den Kontext eigentlich nicht ausblenden. Das erklärt oftmals ja auch viele expressionistische oder abstrakte Kunst. Der Laie sieht da nicht viel, der Kenner kann das Bild in einen Kontext setzen. Ein musikalisches Beispiel wäre John Cages 4:33 - als ultimative Antwort auf die Auflösung von allem, was Musik eigentlich ausmacht. „Musik ist klang - alles ist klang“ - auch Straßengeräusche.

Wobei ich den historischen Kontext vllt nicht unbedingt in die selbe Schublade, wie die Lebensphase oder die Einstellung des Künstlers stecken würde.

Du kannst meinetwegen Kunst so betrachten. Ich betrachte sie anders: Sie muss mir gefallen. Fertig!
Das OoT-Bespiel funktioniert schlecht, denn das mag ich nicht wegen des Kontextes sondern wegen Nostalgie und vllt auch weil es (besonders OoT3D) auch heute noch ein verdammt gutes Spiel ist.
Auch Musik muss sich für mich gut anhören. Ich bin ziemlich sicher, dass mir deine Beispiel nicht gefallen würde, weil’s mir einfach nicht gefällt. Botschaften und Kontext zu künstlerischen Werken mögen schön und gut für Trivia sein, aber in erster Linie hat für mich das Werk an und für sich zu funktionieren.